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Sicherheit im digitalen Raum über zwischenstaatliche europaweite Kooperation

Dunja Koelwel  |

Sicherheit im digitalen Raum über europaweite Kooperation

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer ist einer der prägendsten Wissenschaftler und Unternehmer der deutschen Informationstechnik sowie Gründer, Alleingesellschafter & Geschäftsführer der IDS Scheer Holding. Im Interview erzählt er, wie die veränderte Sicherheitslage wahrnimmt und warum er für europäische Initiativen plädiert.

Was erwarten Sie sich in diesem Jahr von der Hannover Messe?

Hannover Messe 2024 API-Wachstum

Die Scheer Unternehmen sind auf insgesamt 4 Ständen der diesjährigen HMI vertreten: Das gemeinnützige August-Wilhelm Scheer Forschungsinstitut zeigt auf 3 Ständen Forschungsprototypen. Auf dem Niedersachsen Gemeinschaftsstand Innovationen aus Wissenschaft und Forschung (Halle 2, Stand A10), stellt das Team den Digitalen Produktpass, dem Weg zum nachhaltigen Energiedatenmanagement vor. Auf dem Gemeinschaftsstand Saarland (Halle 2, Stand B10) wird das Projekt CoLab4DigiTwin präsentiert, dass die Zusammenarbeit im Maschinenbau durch kollaboratives Arbeiten mit dem Konzept des Digitalen Zwillings revolutioniert. Mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Saarbrücken und dem Future Car, zeigt das Institut mobiles Arbeiten auf 4 Rädern. (Halle 16, D09).

Das Unternehmen Scheer PAS zeigt auf einem eigenen Stand in Halle 15, F27, die neue Version des Softwareproduktes Scheer PAS, einer Plattform zur Prozessintegration. Wir haben bereits Kundentermine vereinbart und erwarten gerade für Integrationsaufgaben zwischen Fertigungssteuerung und Logistik in Industrieunternehmen interessante Gespräche.  Daneben wollen wir mittelständische Softwarehäuser ansprechen, die unsere Plattform Scheer PAS als Grundlage zur Modernisierung ihrer Softwareprodukte einsetzen können. Die Verbindung zwischen Industriekunden und Softwareunternehmen auf der HMI ist für uns eine ideale Plattform, um Kundenaufträge und Partnerschaften abzuschließen.

Wie hat sich Ihrer Einschätzung nach die IT-Sicherheitslage in den letzten Monaten verändert?

  • Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben sich die Herausforderungen bei der Abwehr von Cyberangriffen durch staatliche Institutionen, bzw. fremde Nachrichtendienste deutlich erhöht. Besonders bedrohlich ist dies, wenn es um kritische Infrastrukturen geht.
  • Die Gefahr durch Ransom-Software, also Erpressungstrojaner, die Datenbestände verschlüsseln, steigt stetig, und damit verbunden sind zusätzliche Erpressungsversuche mit der Drohung sensible Daten zu veröffentlichen.
  • Auf der Habenseite steht allerdings das wachsende Bewusstsein von Unternehmen, dass sie in ihre Resilienz gegen Cyberangriffe investieren müssen – sowohl technologisch als auch bei der Sensibilisierung der Mitarbeiter.

Wie haben Sie darauf reagiert?

Wir wissen, dass es absoluten Schutz vor Angriffen nicht gibt. Es gilt aber, die Gefahren zu minimieren. Wir haben in den Ausbau unserer IT-Abteilung investiert und verbessern kontinuierlich den Einsatz moderner Sicherheitstechnologien. Zudem sehen wir klar den menschlichen Faktor, also die Gefahr, dass etwa über Social Engineering Mitarbeiter unwissentlich Türen für Eindringlinge öffnen. Daher kommuniziert die IT-Abteilung regelmäßig mit den Kollegen, um aufzuklären und zu warnen.

Welchen wichtigen Trend im Bereich IT-Sicherheit sehen Sie für die nächsten 12 Monate?

Mit der Weiterentwicklung von KI wächst auch das Missbrauchspotenzial, etwa um Sicherheitslücken in Systemen zu identifizieren. Neben diesen Risiken bringen KI-Verfahren aber auch Chancen für die Cybersicherheit. Code-Analysten können diese KI nutzbringend in Sicherheitstest einsetzen, Softwareentwickler werden durch Copilots geführt, um zu lernen, worauf es bei der Entwicklung sicherer Software ankommt. Auch sehe ich Chancen darin, dass dank KI-Technologien eine automatisierte Erkennung von Verhaltensanomalien von Software oder auffälligem Datenverkehr in der Kommunikation eines Unternehmens aufgedeckt werden können. KI wird also eine wachsende Rolle bei der Prävention einnehmen.

Zudem gehe ich davon aus, dass die Erkenntnis wachsen wird, dass es keinen Zweck hat zu versuchen, nationalstaatliche Sicherheitsregeln zu setzen. Es geht vielmehr darum, eine bessere Sicherheit im digitalen Raum über zwischenstaatliche, bei uns zumindest europaweite, Kooperation umzusetzen.

Sie finden das Unternehmen in Halle 2, A10.

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