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Cyber Escape Room - PwC
Virtuelles Hacking-Erlebnis mit Lerneffekt
Der Cyber Escape Room von PwC überträgt das Prinzip klassischer Live-Escape-Games in eine rein digitale Umgebung, die speziell für Security-Awareness-Trainings entwickelt wurde. Seit Anfang 2018 arbeitet das deutsche PwC-Team „Cyber Security & Privacy“ an dieser client-server-basierten Anwendung. Anstelle eines verschlossenen physischen Raums findet sich die Gruppe in einem simulierten „Cyberspace“ wieder: ein virtuelles Firmennetz einer unscheinbaren Bank, komplett mit Web-Portal, Datenbank-Server und interner Mailbox. Anders als in vielen Lehrgängen sitzen die Teilnehmenden hier nicht passiv vor Folien, sondern agieren aktiv als Angreifer – sie lesen eine rätselhafte E-Mail, suchen Schwachstellen, testen Angriffscode und erleben unmittelbar, wie schnell Fehleinstellungen oder allzu simple Passwörter ausgenutzt werden.
Eine Story, die unter die Haut geht
Den roten Faden liefert eine kleine Thriller-Geschichte. Ein frustrierter Ex-Mitarbeiter, inzwischen inhaftiert, will sich an seiner früheren Bank rächen. Er besitzt noch Insiderwissen, hat begrenzten Internetzugang und lotst die Spieler:innen per rückwärts geschriebener E-Mail zu ersten Spuren. Insider-Know-how, Gelegenheit und kriminelle Energie treffen auf reale Schwachstellen. Die Teilnehmenden knacken Passwörter per Brute-Force, injizieren SQL-Befehle in schlecht gefilterte Formulare und platzieren Cross-Site-Scripting-Payloads – immer im Rahmen der Simulation, aber mit spürbaren Konsequenzen für das virtuelle Bankkonto des geschäftsführenden Direktors. Jede gelöste Aufgabe schaltet den nächsten Schritt frei, jede Sackgasse kostet wertvolle Zeit und verschärft den Druck im Team.
Lernen durch eigenes Tun
PwC setzt bewusst auf Storytelling und Gamification, weil beide Methoden nachweislich Motivation wecken und Wissen verankern. Durch den Perspektivwechsel – die Rolle des „Hackers“ einnehmen, statt nur über Risiken zu reden – entsteht ein tieferes Verständnis dafür, warum über 30 Prozent aller Sicherheitsvorfälle mit menschlichen Fehlern beginnen: ein falsch gesetztes Häkchen in der Konfiguration, ein zu schwaches Passwort, eine unbedachte Mail. Gleichzeitig erleben Technikferne, wie leicht Code-Injection oder Social Engineering grundsätzlich ablaufen, während Spezialist:innen spüren, welche Fehlinformationen ein Management im Ernstfall nervös machen können. So erhält jede Rolle im Unternehmen einen eigenen Aha-Moment.
Organisatorischer Rahmen ohne Hürden
Das Training dauert rund neunzig Minuten und ist in zwei gleich lange Abschnitte gegliedert: eine intensive Spielphase und ein strukturiertes Debriefing. PwC stellt Laptops, Server und WLAN-Router komplett; die Teilnehmer:innen müssen lediglich in Zweierteams an den Geräten arbeiten können. Ein Beamer oder großer Bildschirm erleichtert es, Fortschritt und Rangliste zu verfolgen, ist aber kein Muss. Die Simulation lässt sich in den PwC-Räumen oder in-house beim Kunden durchführen; Deutsch und Englisch stehen gleichermaßen zur Verfügung, sodass internationale Teams keine Sprachbarriere haben.
Mehrwert für Unternehmen und Teilnehmende
- Schnelle Motivation: Das Rätselformat zieht auch Sicherheitsmuffel hinein und sorgt für eigene Erfolgserlebnisse.
- Regulatorische Relevanz: Da Aufsichtsbehörden verstärkt auf messbare Awareness-Maßnahmen schauen, liefert das Spiel einen klar dokumentierbaren Baustein.
- Prävention ohne Theorieballast: Wer einmal eine SQL-Injection selbst erfolgreich abgesetzt hat, versteht dauerhaft, warum Eingabefilter und Patching Priorität haben.
- Teambuilding: Kollaboratives Knobeln ersetzt Einzelkämpfertum, fördert Kommunikation und gegenseitiges Erklären.
