NIS2 wird ernst: Wie Unternehmen noch schnell konforme Lösungen schaffen können
Die NIS2 Richtlinie, die in Deutschland voraussichtlich ab dem Frühjahr 2025 im nationalen Recht verankert sein wird, zielt darauf ab, ein höheres Sicherheitsniveau in der EU zu etablieren und Unternehmen in wichtigen Infrastrukturbereichen besser vor Cyberangriffen zu schützen. Studien zu Folge ist jedoch nur etwa ein Drittel der ca. 30.000 betroffenen Unternehmen hierzulande auf die Richtlinie vorbereitet.
Zentrale Anforderungen und Neuerungen der NIS2Richtlinie
Die NIS2 Richtlinie bringt einige weitreichende Neuerungen mit sich, die über die bisherigen Vorgaben hinausgehen:
- Erweiterte Pflicht zur Cybersicherheits-Governance: Unternehmen müssen ein Cybersicherheits-Management etablieren, das auf alle Ebenen der Organisation ausgerichtet ist. Dies umfasst sowohl die Führungsebene als auch die Einbindung operativer Mitarbeiter.
- Erhöhte Transparenz und erweiterte Berichterstattung: Die NIS2-Richtlinie verpflichtet Unternehmen, schwerwiegende Sicherheitsvorfälle umgehend zu melden. Eine rasche Kommunikation solcher Vorfälle an die zuständigen Behörden sowie betroffene Partner soll die Transparenz erhöhen und Reaktionen beschleunigen.
- Risiko- und Vorfallsbewertung: Eine proaktive Risikobewertung sowie regelmäßige Analysen potenzieller Bedrohungen sind essenziell. Dazu gehört die Erstellung eines Notfallplans, um auf sicherheitsrelevante Zwischenfälle schnell und effektiv reagieren zu können.
- Absicherung der Lieferkette: Ein wesentlicher Schwerpunkt der NIS2-Richtlinie liegt auf der Sicherheit in der Lieferkette. Unternehmen müssen sicherstellen, dass auch Partner und Dienstleister die geforderten Sicherheitsstandards erfüllen. Dazu gehört die Überprüfung externer Partner sowie die Implementierung klarer Kontrollmechanismen.
- Höhere Anforderungen an technische Sicherheitsmaßnahmen: Die technische Sicherheit von Netzwerken und Systemen ist ein zentrales Thema der NIS2-Richtlinie. Organisationen müssen Maßnahmen wie die Verschlüsselung sensibler Daten und Zugangskontrollen implementieren, um Cyberangriffe zu verhindern.
- Bußgelder bei Nichteinhaltung: Verstöße gegen die Vorgaben der NIS2-Richtlinie werden mit hohen Geldstrafen sanktioniert. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass Unternehmen die Anforderungen ernst nehmen und die notwendigen Schritte zur Risikominimierung unternehmen.
NIS2 hat damit erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen der kritischen Infrastruktur. Dazu zählen beispielsweise Versorgungsunternehmen, Krankenhäuser, Finanzdienstleister und IT-Unternehmen. Diese Firmen stehen vor der Herausforderung, ihre Sicherheitsmaßnahmen umfassend zu überprüfen und an die neuen Standards anzupassen. Das bedeutet oft erhebliche Investitionen in Sicherheitslösungen, neue Prozesse und Mitarbeiterfortbildungen.
Unternehmen müssen die NIS2-Compliance priorisieren, da sie sonst rechtliche und finanzielle Risiken eingehen. Der Aufwand für die Umsetzung kann insbesondere für kleinere Unternehmen eine Herausforderung darstellen. Dennoch bietet die Einhaltung der NIS2 Richtlinie auch Chancen: Unternehmen, die frühzeitig auf eine starke Cybersicherheitsstrategie setzen, gewinnen nicht nur an Vertrauen bei Kunden und Partnern, sondern können auch effizienter und widerstandsfähiger gegenüber Angriffen werden.
Zusammenarbeit mit Partnern entscheidet
Spezialisierte Software-Anbieter unterstützen Unternehmen bei der Erfüllung der vielfältigen Anforderungen der NIS2 Richtlinie mit verschiedenen Produkten und Dienstleistungen – auch as a Service. Zu diesen schnell einsetzbaren Lösungen gehören beispielsweise Datenverschlüsselung und Schlüsselmanagement. Moderne Verschlüsselungstechniken sorgen dafür, dass sensible Daten im Fall eines Lecks geschützt bleiben. Die Lösungen ermöglichen zudem die sichere Verwaltung kryptografischer Schlüssel, was für die Integrität der Daten entscheidend ist.
Verifizierung und Authentifizierung spielen im KRITIS-Bereich eine besondere Rolle. Moderne Sicherheitsprodukte sollten daher robuste Authentifizierungsmechanismen bieten, um unbefugten Zugriff auf Systeme zu verhindern. Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Teil der NIS2-Anforderungen. Hinzu kommen regelmäßige Sicherheitsanalysen und Monitoring. Unternehmen sollten Monitoring Tools einsetzen, die kontinuierlich potenzielle Sicherheitsbedrohungen erkennen und sofortige Gegenmaßnahmen ermöglichen. Regelmäßige Prüfungen und Berichte helfen Sicherheitsteams, auf dem neuesten Stand der Cyberabwehr zu bleiben. Nicht zuletzt müssen Unternehmen auch für die Sicherheit entlang der Lieferkette Rechnung tragen. Daher sollten sie darauf achten, mit zertifizierten Partnern zu kooperieren, die ebenfalls nach EU-Recht reguliert sind.
Fazit
Die NIS2 Richtlinie stellt eine große Herausforderung dar, bietet jedoch zugleich eine Chance für Unternehmen, ihre Cybersicherheitsstrategie zu verbessern und sich gegen zukünftige Bedrohungen abzusichern. Die Etablierung eines umfassenden Sicherheitsmanagements, das nicht nur die eigenen Systeme, sondern auch die gesamte Lieferkette absichert, stärkt die Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberbedrohungen und verbessert das Vertrauen von Kunden und Partnern. Durch den Einsatz von Verschlüsselungs- und Schlüsselmanagementlösungen von Cybersecurity-Unternehmen wie Utimaco sowie die Unterstützung durch deren Compliance-Experten können Unternehmen die Anforderungen der NIS2-Richtlinie effektiv und effizient erfüllen.