ICS-Sicherheit: Experten sollten auf Schwachstellen bei Anbietern achten

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ICS-Sicherheit: Experten sollten auf Schwachstellen bei Anbietern & Angriffe auf veraltete Technologien achten

Auf die Industrie kommen in diesem Jahr weitere Cybersicherheitsrisiken zu: Laut den Experten des Kaspersky ICS CERT wird es einen wachsenden Bedarf bei der ICS-Sicherheit geben, sowohl neue als auch veraltete Systeme zu schützen. Geopolitische Spannungen, neue Technologien, komplexe Lieferketten und unzureichende Sicherheitsvorkehrungen werden das Risiko, insbesondere in der Betriebstechnologie (OT), zusätzlich erhöhen.

ICS-Sicherheit – Top-5-Progonosen

  • Risiko, dass innovative Technologien von Industrieunternehmen gestohlen werden: Da Tech-Innovationen alle Bereiche verändern und eine neue technologische Revolution vorantreiben, sind diese auch für Cyberkriminelle attraktiv. Sie werden Forschungseinrichtungen und technologisch führende Unternehmen ins Visier nehmen, um wertvolle technische Informationen zu stehlen. Industrieunternehmen sind besonders anfällig, da sensible Daten oft auf Shop-Floor-Ebene oder in den Lieferketten stärker gefährdet sind als in den Forschungslaboren.
  • Hürden und Sanktionen setzen Betriebstechnologie Bedrohungen aus: Geopolitische Spannungen, Sanktionen und künstliche Einschränkungen beim Zugang zu Spitzentechnologie können Verletzungen der Rechte an geistigem Eigentum und Sicherheitsrisiken für OT-Entwickler und -Lieferanten nach sich ziehen. Integrierte Sicherheitsvorkehrungen bieten möglicherweise für diesen Bereich keinen ausreichenden Schutz mehr. Zudem erhöhen geknackte Software, Drittanbieter-Patches und Lizenz-Workarounds die Cybersicherheitsrisiken, indem sie OT-Umgebungen zusätzlichen Bedrohungen aussetzen.
  • Neue und veraltete Technologien führen zu neuen Cyberrisiken: Industrieunternehmen setzen zunehmend Innovationen wie KI, Maschinelles Lernen, Augmented Reality und Quantencomputing ein, um ihre Effizienz zu steigern. Allerdings bedeuten diese neuen Systeme auch neue Cybersicherheitsrisiken. Missbrauch von KI kann zu Datenlecks und weiteren unvorhersehbaren Sicherheitsrisiken führen. Sowohl KI-Systeme als auch Unternehmensdaten, auf die diese angewiesen sind, werden zu attraktiveren Zielen für Cyberangriffe, mit in der Folge potenziell dauerhaftem Datenverlust und verminderter Produktionseffizienz. Des Weiteren könnten bewährte Systeme wie Telekommunikations- und industrielle IoT-Geräte aufgrund veralteter Sicherheitsmaßnahmen sowie Linux-Systeme in OT-Umgebungen aufgrund eines Mangels an qualifizierten Fachleuten für Linux-Cybersicherheit verstärkt zum Ziel von Angriffen werden.
  • Geräteanbieter falsch wählen, bedeutet höheres Risiko: Gerätehersteller, die zu wenig in Cybersicherheit investieren, setzen ihre Kunden erheblichen Risiken aus. Komplexe, lange Lieferketten mit vielen kleineren Nischenanbietern erschweren die Verwaltung. Zudem entwickeln viele Industrieunternehmen maßgeschneiderte Automatisierungslösungen selbst – oft mit unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen. Diese Faktoren machen Lieferketten sowie kundenspezifische Geräte anfällig für Cyberangriffe.
  • Cyber-physische Angriffe einfacher durchzuführen aufgrund von Open Source und Automatisierung: Die Verbreitung von Open-Source-Tools für die industrielle Automatisierung hat es Angreifern erleichtert, kritische Produktionsanlagen anzugreifen. Im Jahr 2025 wird es deutlich einfacher sein, zielgerichtete cyber-physische Angriffe durchzuführen als in der Vergangenheit. Angreifer haben Zugriff auf Tools und Informationen, die den Bedarf an branchenspezifischem Fachwissen erheblich verringern.

„Die sich entwickelnden Cyberbedrohungen, von KI-gesteuerten Angriffen bis hin zu Schwachstellen in neuen und älteren Technologien, stellen 2025 erhebliche Risiken für Industrieunternehmen dar“, so Evgeny Goncharov, Head of Kaspersky ICS CERT. „Cyberkriminelle zielen zunehmend auf Lieferketten, Betriebsnetzwerke und vertrauenswürdige Partner ab, wodurch kein Teil des Unternehmensökosystems umfassend sicher ist. Daher müssen Industrieunternehmen proaktive Cybersicherheitsmaßnahmen priorisieren, die Sicherheit von Lieferanten und Lieferketten genau prüfen und ihre Teams – sowohl reguläre Mitarbeiter als auch Cybersicherheitsexperten – kontinuierlich schulen.“

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