Cybersicherheit im Flughafenbetrieb – Resilienz vom Check-in bis zum Gate

Peter Machat  |
Cybersicherheit im Flughafenbetrieb – Resilienz vom Check-in bis zum Gate

Cybersicherheit im Flughafenbetrieb – Resilienz vom Check-in bis zum Gate.

Cybersicherheit im Flughafenbetrieb: Jüngste Cyberangriffe auf europäische Flughäfen haben deutlich gemacht, wie verletzlich die digitale Infrastruktur des Luftverkehrs ist. Nach einem von der EU-Cybersicherheitsagentur ENISA bestätigten Ransomware-Angriff auf Flughafen-Software kam es zu massiven Störungen für Reisende.

Am Berliner BER mussten Fluggäste stundenlang warten, Flüge verspäteten sich um mehr als eine Stunde, weil die Systeme nicht wiederhergestellt waren. In Brüssel fiel sogar die Hälfte aller Abflüge aus. Diese Vorfälle zeigen, wie schnell digitale Ausfälle den gesamten Betrieb lahmlegen können – und wie wichtig widerstandsfähige Sicherheitsstrategien für Flughäfen sind.

Cybersicherheit im Flughafenbetrieb – Fliegen im digitalen Zeitalter

Die Abläufe am Flughafen sind heute stärker digitalisiert als je zuvor. Vom Online-Check-in und automatisierter Gepäckabgabe über biometrische Grenzkontrollen bis hin zu Echtzeit-Fluginformationen und digitalen Anzeigen – Technologie prägt jeden Bereich am Flughafen. Smarte Kioske, mobile Apps, eGates und vernetzte Terminal-Systeme beschleunigen Prozesse, während IoT-Geräte bei Sicherheit und Passagierströmen helfen. Diese Entwicklung bringt mehr Effizienz und Komfort – macht Flughäfen aber auch verwundbarer. Denn wenn ein System ausfällt, kann dies schnell eine Kettenreaktion auslösen.

Was Sicherheit an Flughäfen bedeutet

Flughafensicherheit heißt längst nicht mehr nur, den äußeren Bereich abzusichern. Es geht darum, sämtliche Abläufe und Systeme zu schützen. Ein modernes Sicherheitskonzept umfasst:

  • Komplette Geräte-Transparenz: Jedes Gerät kennen – seine Funktion, Verantwortliche und Verbindungen.
  • Proaktives Risikomanagement: Schwachstellen identifizieren, bevor Angreifer sie ausnutzen.
  • KI-gestützte Anomalieerkennung: Ungewöhnliche Aktivitäten automatisch erkennen – was Menschen allein nicht leisten können.
  • Sicherer Fernzugriff: Strenge Zugriffsbeschränkungen, lückenlose Protokollierung, zeitlich begrenzte Rechte.
  • Netzwerksegmentierung: Ein kompromittierter Automat darf keine Verbindung zu Flugsicherungssystemen herstellen können.
  • Kontinuierliche Bewertung von Drittanbietern: Risiken durch externe Dienstleister regelmäßig prüfen – nicht nur zu Beginn der Zusammenarbeit.
  • Attack Path Mapping: Simulation, wie sich Angriffe ausbreiten könnten – und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Digitale Sicherheit schafft Vertrauen

Reisende beschäftigen sich nicht mit Fachbegriffen wie Zero-Trust-Architekturen oder Programmierschnittstellen. Sie erwarten vor allem, dass ihr Flug pünktlich startet, ihr Gepäck ankommt und sie sicher reisen können. All das hängt an einem entscheidenden Punkt: der Zuverlässigkeit der digitalen Systeme.

Cybersicherheit ist deshalb längst kein rein technisches Thema mehr, sondern die Grundlage für den Betrieb und das Vertrauen der Fluggäste. Jeder Schritt – vom Check-in über die Sicherheitskontrolle bis hin zur Gepäckausgabe – ist Teil eines eng vernetzten Systems, in dem ein Ausfall sofort weitreichende Folgen haben kann.

Widerstandsfähig sind Flughäfen dann, wenn sie Gefahren frühzeitig erkennen, Auffälligkeiten sofort melden und Risiken direkt eindämmen. Transparenz, klare Trennung der Netzwerke und konsequentes Risikomanagement sind dafür entscheidend. Nur so erhalten Reisende das, was sie erwarten: eine sichere, verlässliche und reibungslose Flugreise. Cybersicherheit als Grundvoraussetzung zu begreifen, ist der einzige Weg, die Stabilität und Kontinuität zu sichern, die moderner Luftverkehr heute erfordert.

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