„Persönliche Daten vor unberechtigter Nutzung im Internet zu schützen, muss zur täglichen Routine werden wie das Zähneputzen“. Das will Johannes Klemm, Student des Hasso-Plattner-Institut (HPI), erreichen. Deshalb startet der 25-Jährige am 6. März einen kostenlosen offenen Onlinekurs mit spannendem Rollentausch: Die Teilnehmenden übernehmen in spielerischen Übungen den Blickwinkel von Angreiferinnen und Angreifern, um nachvollziehen zu können, wie Kriminelle verheerende Fehler in der Absicherung sensibler Daten im Internet ausnutzen. Der zweiwöchige Kompaktkurs für alle Interessierten trägt den Titel „Digitale Privatsphäre: Wie schütze ich meine persönlichen Daten im Netz?“.
Anmelden dazu kann man sich auf der offenen Lernplattform des Instituts unter https://open.hpi.de/courses/privatsphaere2024.
Masterstudent Klemm hofft auf Tausende, die mitmachen und damit den Cybersicherheitsforschenden des Potsdamer Instituts wertvolle Einblicke in das aktuelle Problembewusstsein der Bevölkerung ermöglichen. „Wir möchten herausfinden, wie viel die Internetnutzer bereits über den Schutz der Privatsphäre wissen und wie sie diese Kenntnisse tatsächlich anwenden“, sagt Klemm. Das solle helfen, die Aufklärung über Risiken künftig noch wirkungsvoller zu gestalten.
„Viele teilen im Netz mehr mit, als sie eigentlich wollen!“
Mit dem Gratis-Kurs-will das HPI einen umfassenden Überblick über die Herausforderungen im Umgang mit sensiblen, persönlich identifizierbaren Informationen in der digitalen Welt vermitteln. „Die Teilnehmenden lernen, einen kritischen Blick dafür zu entwickeln, was wie und wo gespeichert wird, wenn sie Tag für Tag durchs Netz surfen“, so der Kursleiter. Denn viele teilten dabei unbewusst mehr mit als sie eigentlich wollten, etwa wenn sie z.B. den Namen ihres Hundes als Passwort nutzen und bedenkenlos in einem Onlineshop ein graviertes Halsband für ihren Vierbeiner kaufen.
Klemm will aber auch die wichtigsten praktischen Schutzmaßnahmen vorstellen, die dafür sorgen können, dass mit eigenen Daten wirklich nur das gemacht wird, was man für richtig hält. „Außerdem zeigen wir, was Betroffene tun können, wenn ihre privaten Daten – etwa durch ein Leck – doch an die Öffentlichkeit geraten“, ergänzt Klemm. Sein Versprechen: Nach Abschluss des Kurses sollen die Teilnehmenden alle Risiken eines unachtsamen Umgangs mit persönlich identifizierbaren Informationen kennen und sicher mit ihren persönlichen Daten umgehen können.