Zertifizierung nach ISO/IEC 27018

Mit der steigenden Nutzung von Cloud-Diensten stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die Privatsphäre ihrer Nutzer zu schützen und rechtliche Anforderungen zu erfüllen. Die internationale Norm ISO/IEC 27018 bietet eine spezialisierte Leitlinie für Cloud-Dienstleister, um personenbezogene Daten (PII) zu sichern. 

ISO/IEC 27018 ist eine Erweiterung der ISO/IEC 27001 und richtet sich speziell an Cloud-Dienste, die personenbezogene Daten verarbeiten. Die Norm definiert Sicherheitskontrollen, die darauf abzielen, den Schutz von PII zu verbessern, und hilft Cloud-Anbietern, ihre Dienste so zu gestalten, dass sie internationale Datenschutzanforderungen wie die DSGVO erfüllen.

Die Norm wurde entwickelt, um Klarheit über die Verantwortlichkeiten von Cloud-Service-Anbietern zu schaffen und bewährte Verfahren zur Verarbeitung personenbezogener Daten bereitzustellen. Sie bietet Unternehmen und Kunden die Sicherheit, dass ihre Daten in Übereinstimmung mit höchsten Standards gehandhabt werden.

Personenbezogene Daten gehören zu den sensibelsten Informationen, die Unternehmen speichern und verarbeiten. Angesichts strenger Datenschutzgesetze wie der DSGVO in Europa ist es für Cloud-Anbieter entscheidend, Datenschutzrichtlinien einzuhalten und Kundenvertrauen zu gewinnen.

Eine Zertifizierung nach ISO/IEC 27018 signalisiert, dass ein Anbieter den Schutz personenbezogener Daten ernst nimmt. Dies ist nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern auch eine wesentliche Voraussetzung für Unternehmen, die in regulierten Branchen wie Gesundheitswesen, Finanzen oder Bildung tätig sind.

ISO/IEC 27018 umfasst mehrere zentrale Grundsätze, die sicherstellen, dass personenbezogene Daten in der Cloud geschützt sind:

  1. Einwilligung und Transparenz: Cloud-Anbieter müssen sicherstellen, dass personenbezogene Daten nur mit Zustimmung der betroffenen Person verarbeitet werden.
  2. Erweiterung des ISMS: Ergänzung des bestehenden ISMS um spezifische Sicherheitsmaßnahmen für Cloud-Dienste.
  3. Datenschutz durch Technik: Anbieter sind verpflichtet, technische und organisatorische Maßnahmen umzusetzen, um PII zu schützen.
  4. Löschrichtlinien: Es müssen Mechanismen vorhanden sein, um personenbezogene Daten nach Ablauf des Speicherzeitraums sicher zu löschen.
  5. Sensibilisierung: Es müssen Schulungen der Mitarbeiter zu Datenschutz und Cloud-spezifischen Anforderungen stattfinden.

 

Der Weg zur Zertifizierung nach ISO/IEC 27018 ähnelt dem anderer ISO-Normen und umfasst:

  1. Dokumentenprüfung: Eine Kontrolle findet statt, die überprüft ob Datenschutzrichtlinien eingehalten werden.
  2. Umsetzungsprüfung: Umgesetzte Datenschutzmaßnahmen werden bewertet.
  3. Auditbericht: Die Ergebnisse aus den Prüfungen werden in einem Bericht zusammengefasst.
  4. Zertifikatausstellung: Nach einem erfolgreichen Auditbericht wird das Zertifikat für 3 Jahre ausgestellt.

Die ISO/IEC 27018 stellt einen wichtigen Standard für Unternehmen dar, die personenbezogene Daten in der Cloud verarbeiten. Durch die Implementierung der Norm können Cloud-Anbieter nicht nur den Datenschutz verbessern, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden und Partner stärken. Für Unternehmen, die sich in einer zunehmend digitalisierten Welt behaupten wollen, ist die Zertifizierung nach ISO/IEC 27018 ein unverzichtbarer Schritt, um sich als verantwortungsvoller und gesetzeskonformer Dienstleister zu positionieren.

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