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Bedrohungslage und Risiken – E-Mail als Haupteinfallstor für Angriffe
Spam, Phishing und Malware: Die unterschätzte Gefahr
Die E-Mail ist eines der größten Einfallstore für Cyberangriffe – insbesondere im Unternehmensumfeld. Laut internationalen Studien und Behördenberichten erfolgen über 90 % aller erfolgreichen Angriffe auf Unternehmen über E-Mail-Kommunikation. Angreifer nutzen dabei Schwächen in der Infrastruktur, unachtsames Nutzerverhalten und fehlende Sicherheitsmaßnahmen gezielt aus.
Täglich erreichen geschäftliche Postfächer dutzende oder sogar hunderte E-Mails – von legitimen Anfragen bis zu gefährlichen Phishing-Versuchen. Laut „Verizon Data Breach Investigations Report 2024“ begann der Großteil der untersuchten Sicherheitsvorfälle mit einer E-Mail. Besonders heimtückisch ist dabei die professionelle Gestaltung betrügerischer Nachrichten: Viele enthalten keine klassischen Fehler mehr, sondern wirken optisch und sprachlich täuschend echt.
Phishing als Einfallstor für größere Attacken
Phishing ist längst kein triviales Problem mehr. Hinter vielen E-Mails mit gefälschten Links oder gefährlichen Anhängen stehen ausgefeilte Kampagnen mit dem Ziel, Informationen abzugreifen, Schadsoftware zu installieren oder weitere Angriffe vorzubereiten. Eine gut getarnte E-Mail kann der erste Schritt in einer mehrstufigen Angriffskette sein – etwa zur Einschleusung von Ransomware oder zur Übernahme interner Systeme.
Typische Muster moderner Phishing-Mails sind:
- Dringende Zahlungsaufforderungen im Namen von Vorgesetzten (CEO-Fraud)
- Sicherheitswarnungen mit gefälschten Login-Links
- Versandbestätigungen oder Paketinformationen mit Schadanhängen
- Bewerbungsschreiben mit eingebetteter Malware
Diese Täuschungsversuche zielen bewusst auf Alltagsroutinen – und nutzen Stress oder Zeitdruck aus, um Nutzer zu überlisten.
Steigende Nutzung trotz neuer Kommunikationskanäle
Trotz der Einführung alternativer Tools wie Kollaborationsplattformen, Messengern oder Projektsoftware bleibt die E-Mail unverzichtbar. Ihr Einsatz steigt sogar: Laut Prognosen wächst das weltweite E-Mail-Volumen mit einer Rate von rund 4,3 % jährlich – auch für die nächsten Jahre. Unternehmen müssen sich also darauf einstellen, dass die Abhängigkeit von E-Mail weiter zunimmt – und mit ihr das Risiko.
