Interner vs. Externer Informationssicherheitsbeauftragte
Interner vs. Externer Informationssicherheitsbeauftragte
Der Informationssicherheitsbeauftragte kann entweder intern im eigenen Unternehmen ernannt werden oder auch als externer Berater und Dienstleister zur Seite stehen. Es gibt inzwischen unzählige Anbieter, die Unternehmen einen externen ISB als Service bereitstellen und den Einsatz eines solchen somit deutlich einfacher werden lassen.
Sowohl der interne als auch der externe Informationssicherheitsbeauftragte besitzt dabei gewisse Vor- aber natürlich ebenso ein paar Nachteile. Um diese Vor- und Nachteile soll es im Folgenden nun noch einmal genauer gehen. Schließlich beeinflussen Sie maßgeblich die Entscheidung, ob ein interner oder externer ISB im Unternehmen ernannt wird. Was davon ist besser und was ergibt in Ihrem Fall vielleicht mehr Sinn? Genau das möchten wir gemeinsam mit Ihnen herausfinden, indem wir Ihnen hier alles Wissenswerte zu den beiden Modellen des ISB erläutern werden.
Hauptunterschiede eines internen und externen ISB
Vorteile und Nachteile eines INTERNEN Informationssicherheitsbeauftragten
- Durch direkteren Zugang zum Unternehmen selbst und vertraulichen Informationen ist der interne ISB besser darin, sehr spezifische und zum Unternehmen passende Strategien zu entwickeln. Er kennt das Unternehmen und ist Teil der Firmenkultur.
- Langfristig ergibt ein interner Informationssicherheitsbeauftragter daher häufig eine Menge Sinn, da sich dieser uneingeschränkt auf das jeweilige Unternehmen und seine Anforderungen konzentrieren kann.
- Ein interner ISB kennt die Unternehmenskultur besonders gut und weiß daher auch, wo es potenzielle Schwachstellen oder Probleme geben könnte und worauf er gesondert achten muss. Auch das ist ein klarer Vorteil.
- Durch die tiefe Integration und das hohe Verständnis kann der interne ISB die Geschäftsführung sehr genau auf dem Laufenden halten und kurzfristig Maßnahmen umsetzen oder Probleme kommunizieren, die sonst erst eine Rücksprache mit dem externen ISB verlangen würden.
- Potenziell fehlt dem internen ISB allerdings oft die Sicht von Außen oder die breitere Perspektive auf das große Ganze, weshalb eine Art Betriebsblindheit herrschen kann. Seine Kenntnis des Unternehmens wird dann zum Nachteil, da er nicht mehr objektiv genug agiert oder sich gegenüber Führungskräften und Mitarbeitern verpflichtet fühlt.
- Ein interner ISB muss dauerhaft weitergebildet und geschult werden, um stets auf dem neuesten Stand der Dinge zu sein. Das kostet mitunter viel Geld und ist eine entsprechend größere Investition, als es bei einem externen ISB der Fall wäre, der sich dieses Wissen selbstständig aneignet. Die Fixkosten sind natürlich ebenfalls deutlich höher.
Vorteile und Nachteile eines EXTERNEN Informationssicherheitsbeauftragten
- Der externe Informationssicherheitsbeauftragte hat meist besonders viel Erfahrung, da er dauerhaft in vielen verschiedenen Unternehmen arbeitet und entsprechend stark involviert ist. Somit kennt er mehr als nur einen Bereich, hat mit unzähligen Problemen zu tun und kann das Wissen aus seiner Arbeit mit allen Unternehmen gleichermaßen teilen.
- Dem externen ISB fehlen im Akutfall oft Informationen, die er sich im Unternehmen dann erst einmal beschaffen muss, was bei einem internen ISB nicht der Fall wäre. Dieser hätte sofort Zugriff und auch das Wissen darüber, was im Unternehmen vor sich geht, wäre bereits vorhanden. Der externe ISB hingegen ist weniger stark involviert und hat dadurch dann auch weniger Verständnis für die Unternehmenspolitik und die Reaktionen einzelner Mitarbeiter.
- Die Kosten für einen externen ISB lassen sich wesentlich besser einplanen und es handelt sich nicht um eine Festanstellung, weshalb der Wechsel entsprechend leicht fällt. Meist arbeitet ein externer ISB entweder projekt- oder zeitbasiert im jeweiligen Unternehmen. Das macht die Zusammenarbeit unglaublich flexibel.
- Das Engagement eines externen ISB ist natürlich anders als das eines internen ISB, der als Kollege agiert und inhouse arbeitet, also auch täglich gesehen wird und sich unter Umständen persönlich rechtfertigen muss. Bei einem externen ISB wird ein Service gebucht und Sie bekommen, wofür Sie bezahlen. Alles ganz objektiv, ohne persönliche Bindung.
- Die Sichtweise eines externen ISB ist besonders nüchtern, weil er im Unternehmen nicht gesondert involviert ist. Sein Bericht ist daher unabhängig und objektiv, was ebenfalls sehr wertvoll sein kann. Die unvoreingenommene Perspektive und der Blick von Außen sind definitiv vorteilhaft im Bereich der Informationssicherheit, wo oft eine Art Betriebsblindheit herrschen kann.
- Auf lange Sicht verursacht ein externer ISB natürlich deutlich höhere Kosten als ein interner ISB, ist gleichzeitig aber flexibler, sodass Verträge und Umfang seiner Arbeit frei gewählt werden können.
- Kommt es kurzfristig zu einem Problem, kann es sein, dass der externe ISB nicht direkt verfügbar ist. Jedenfalls nicht so schnell, wie es bei einem internen ISB der Fall wäre.
- Ein externer ISB bildet sich eigenständig fort, besitzt Zertifikate oder weiteres Wissen, welches er sich selbstständig aneignet. Seine Kenntnis und seine Arbeit sind zugleich auch seine Referenz. Dementsprechend bestrebt ist er, immer wieder auch neueste Trends und Änderungen zu verstehen. Das ist bei einem internen ISB anders, denn der muss vom Unternehmen fortgebildet werden, was mitunter auch wieder Geld kostet und dazu führt, dass neue Technologien erst deutlich später eingesetzt werden.