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Backup: Daten schützen und Verlust minimieren

Leitfrage: Wie häufig führen Sie die Datensicherung durch? Wie läuft die Datensicherung in Ihrem Unternehmen ab ?

Ein Backup kann gegen einen Datenverlust schützen. Das wichtigste Gut eines Unternehmens in der heutigen Zeit sind seine Daten.
Es ist entscheidend, diese Daten entsprechend vor unberechtigtem Zugriff zu schützen und sich gleichzeitig aktiv auf mögliche Datenverlustszenarien. Zumindest hilft ein Backup dabei, die Konsequenzen des Datenverlustes zu minimieren.
Ransomware-Angriffe stellen in der heutigen Zeit eine der größten Gefahren für den Datenverlust dar. Die Möglichkeiten eines Datenverlusts beschränken sich jedoch nicht auf einen Ransomware-Angriff, es ist ebenfalls möglich, dass ein Hardwaredefekt oder ein unerwartetes Sturmereignis zu einem Datenverlust führt. Wie Sie sich gegen Elementarereignisse schützen können, können Sie hier nachlesen.
Ein Datenverlust hat in jedem Fall teure Konsequenzen für ein betroffenes Unternehmen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, sich durch ein Datensicherungskonzept gegen solch ein Szenario zu schützen.
  • Schutz vor Datenverlust
  • Schutz vor Hardwareausfällen
  • Möglichkeiten Daten nach Ransomwarebefall wiederherzustellen

How To

Bei der Anfertigung eines Datensicherungskonzept, sind sich verschiedene Leitfragen zu stellen.

Zum einen ist die Frage nach dem Zeitplan des Backups wichtig. Je häufiger Datensicherungen durchgeführt werden, desto aktueller sind die gesicherten Daten. Im Falle eines Restores, also das Zurückspielen der Datensicherung ist es sinnvoll eine möglichst aktuelle Sicherung zu verwenden.

Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl des Zeitplans, ist die Menge der Daten, welche in einer bestimmten Zeit entstehen können. Es sollte mindestens eine wöchentliche Sicherung geschehen, bestenfalls geschieht die Sicherung öfter. Abhängig von der Menge kann der Zeitplan auch weiter ausgedehnt werden.

Zum anderen sollten Sie sich die Frage stellen, welche Art der Datensicherung Sie in Ihrem Unternehmen einsetzen möchten.

Zunächst gibt es das Vollbackup, bei diesem Verfahren werden alle Dateien des Systems gesichert. Dies kann oft sehr aufwändig sein und äußerst lange dauern. Effizienter sind dabei das sogenannte Incremental Backup und das Differential Backup. Beim Vollbackup werden alle Daten des Systems gesichert. Da es alle auf dem System oder Datenträger gespeicherten Daten sichert, dauert es vergleichsweise lange und das Backup wird relativ groß. Der Vorteil ist, dass im Backup alle relevanten Dateien vorliegen.

Meist wird das Vollbackup in Kombination mit den im folgenden erklärten Verfahren verwendet.

Beim Incremental Backup werden lediglich die Daten gesichert, die sich seit dem letzten Backup geändert haben. Das Inkrementelle Verfahren hat den Vorteil, dass die Datensicherung klein ist und somit schneller durchgeführt werden kann. Dies führt dazu, dass die Datensicherung häufiger ausgeführt werden kann, was im Umkehrschluss zu einer aktuelleren Sicherung führt. Des Weiteren wird weniger Speicherplatz auf dem Medium benötigt.

Bei differentiellen Backups werden die Daten gesichert, die sich seit dem letzten Vollbackup verändert haben. Dies führt zwar zu einer geringen Größe der Sicherung als, wenn jedes Mal ein Vollbackup durchgeführt wird. Verglichen mit der geringen Größe des inkrementellen Backups sind die Backups größer, da jeweils die Differenz zum letzten Vollbackup relevant ist.

Da ein Vollbackup lange brauchen kann und so eher selten durchgeführt wird, kann sich dadurch das differentielle Backup vergrößern. Es wird auf dem Ablageort mehr Speicher benötigt. Häufig bietet es sich an, ein hybrides Modell zu verwenden. Es werden eine gewisse Anzahl an inkrementellen oder differentiellen Backups durchgeführt, bis dann wieder ein Vollbackup gemacht wird. Der Vorteil hiervon ist, dass nicht unendliche viele kleine Backupdateien erstellt werden und diese regelmäßig zu einem Backup zusammengeführt werden. Gleichzeitig profitiert man die meiste Zeit von der kürzeren Dauer des Backups.

Idealerweise wird das Backup automatisiert durchgeführt. Wenn die Durchführung der Datensicherung in der Hand der Mitarbeiter liegt, so wird dies oft während der alltäglichen Arbeit vergessen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, ein Datensicherungssystem zu verwenden, welches einem ermöglicht einen festen Zeitplan für die Datensicherung festzulegen.

Der Prozess dazu sollte verschriftlicht sein. Es sollte klar beschrieben werden, an welchem Ort das Backup liegt und wie im Falle des Falles ein Restore abzulaufen hat.

Im einfachsten Fall wird das Backup auf eine an dem System angeschlossene Festplatte gespeichert. Diese sollte jedoch nach der Erstellung der Datensicherung wieder abgeschlossen werden, um vor Ransomware Angriffen geschützt zu sein. Zusätzlich sollte das Backup an einem anderen Ort gespeichert werden, um im Falle eines Defekts der Festplatte weiterhin ein Backup zur Verfügung zu haben.

Im besten Fall wird die Datensicherung in einem Rechenzentrum abgelegt, welches physisch vom Hauptrechenzentrum oder vom zu sichernden System getrennt ist. So wäre Sie im Falle eines Feuers im Rechenzentrum weiterhin intakt.

Ein Cloud-Backup würde ebenfalls dazu zählen, sollten die Ressourcen für ein selbst gehostetes Backup System nicht vorhanden sein. Da ein Backup häufig ebenfalls unternehmenskritische Daten enthält, empfiehlt es sich ebenfalls das Backup zu verschlüsseln. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Schlüssel, mit dem das Backup verschlüsselt ist, auf einem anderen Speicherort liegt, wie das Backup. Würde der Schlüssel zusammen mit dem Backup gespeichert werden, so macht es keinen Unterschied, ob das Backup verschlüsselt ist oder nicht. Bei einer Speicherung des Backups in Cloudspeichern ist auf die Datenschutzbestimmungen des jeweiligen Anbieters zu achten. Außerdem sollte der Schlüssel ebenfalls gesichert werden, da im Falle eines Verlustes das gesamte Backup unbenutzbar wäre.

  1.  Identifizieren Sie die zu sichernden Daten. Welche Daten oder welche Geräte sollten gesichert werden?
  2. Einen geeigneten Zeitplan der Datensicherung wählen.
  3. Einen geeigneten Ablageort für die Datensicherung finden. Dies kann als einfachstes Medium eine externe Festplatte, die nur für die Erstellung der Datensicherung an das System angeschlossen wird oder ein Cloudsystem sein.
  4. Sich für ein geeignetes Backup Verfahren entscheiden
  5. Backup Programm einrichten und einsetzen

Es ist wichtig, zu kontrollieren, ob die Datensicherung funktionsfähig ist. Im Falle eines Restores muss die Datensicherung zurück spielbar sein, ansonsten nützt das beste Backup nichts. Es sollte in regelmäßigen Abständen auf seine Funktion überprüft werden.

Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt, ist, dass wichtige Dateien, welche mit einem älteren Programm erstellt, wurden eventuell in der Zukunft nicht mehr lesbar sind. Da sich das Programm verändert hat, mit dem die Datei erstellt wurde. Aus diesem Grund sollte periodisch überprüft werden, ob die Dateiformate von wichtigen Dateien im Backup noch aktuell und nutzbar sind. Im Zweifelsfall ist eine Datei in ein aktuelleres Format zu überführen.

Quellen

Marktplatz IT-Sicherheit