KI-Betrug wird zur wachsenden Sorge der Verbraucher

KI-Betrug wird zur wachsenden Sorge der Verbraucher

KI-Betrug wird zur wachsenden Sorge der Verbraucher.

Die neue 2025 Consumer Cybersecurity Survey von Bitdefender gibt Einblicke in zentrale Verhaltensweisen, Praktiken und Bedenken im Bereich der Cybersicherheit. Die Ergebnisse zeigen eklatante Sicherheitslücken auf, die viele Anwender anfällig für Malware, Betrug, Scams und Datendiebstahl machen. Die Umfrage betont auch die zweischneidige Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI): Während sie fortschrittliche Schutzlösungen für Verbraucher ermöglicht, nutzen Cyberkriminelle die KI zunehmend als Werkzeug für noch überzeugendere Betrugsmaschen und um die Öffentlichkeit in die Irre zu führen.

Zusammenfassung (TL; DR):

  • Neue Bitdefender-Studie zu Cybersicherheitsverhalten, KI-Bedenken und Risiken von Verbrauchern weltweit
  • 14 Prozent der Befragten fielen im letzten Jahr digitalem Betrug zum Opfer
  •  Soziale Medien überholen E-Mail als bevorzugten Angriffsvektor von Cyberkriminellen

Die 2025 Consumer Cybersecurity Survey basiert auf einer unabhängigen Befragung von mehr als 7.000 Verbrauchern weltweit. Analysiert wurden die Antworten von Verbrauchern in Australien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die wichtigsten Ergebnisse

KI-Betrug wird zur wachsenden Sorge der Verbraucher
Grafik: @Bitdefender
  • KI-Betrug dominiert Verbraucherängste: Die größte Sorge in Bezug auf Künstliche Intelligenz ist deren Nutzung für ausgefeilte Betrugsmaschen wie Deepfakes (36,7 % – in Deutschland: 38,3 %). Dem folgt die Angst vor Jobverlust durch KI (30,2 %: D: 22,4 %) sowie vor Desinformation (28,7 % – in Deutschland 33,3 %). Dabei sind regionale Unterschiede sichtbar: In Großbritannien sind die Befragten am meisten über den Ersatz menschlicher Arbeitsplätze durch KI besorgt (38,7 %), während in Deutschland, Italien und Spanien Desinformation als zweitgrößte Bedrohung nach Scams genannt wurde. Generationsübergreifend beunruhigt KI-Betrug fast die Hälfte der über 55-Jährigen (46 %) , bei den Millennials ist es nur etwas mehr als ein Drittel (34 %).
  • Betrug trifft Verbraucher weiterhin hart: 14,3 Prozent der Befragten (14,2 % in D) gaben an, im vergangenen Jahr Opfer eines digitalen Betrugs geworden zu sein; weitere 4,1 Prozent (in D: 3,7 %) waren sich unsicher. Kalkuliert man den durchschnittlichen Verlust auf 545 US-Dollar pro Betrugsfall, beläuft sich der Schaden allein unter den Umfrageteilnehmern auf über 534.000 US-Dollar*.
  • Soziale Medien überholen E-Mail als Top-Angriffsvektor: Soziale Medien sind mit 33,8 Prozent (D: 31,7 %) der führende Kanal für erfolgreiche Scams und haben damit E-Mail (27,7 %, D: 28,9 %), Telefonanrufe (25,1 %, D: 23,2 %), Textnachrichten (23,9 %. D: 15,5 %) und Online-Werbung (20.6 %, D: 16,9 %) überholt. Die Altersunterschiede sind eklatant: Befragte im Alter von 25 bis 34 Jahren fielen über soziale Medien mehr als doppelt so häufig Betrügern zum Opfer wie die über 55-Jährigen (43 % vs. 20 %).
  • Verbraucher jonglieren mit durchschnittlich fünf Online-Konten: Die Befragten gaben an, im Durchschnitt fünf Online-Konten (in Deutschland 7) zu verwalten, wobei fast zwei Drittel (in D: 59,9 %) mindestens drei führen. Ein Drittel der Studienteilnehmer (32,8 % – in D: 30,2 %) hat drei bis fünf Konten, weitere 32,4 % (in D nur 26,1 %) haben sechs bis neun Konten.
  • Schlechter Umgang mit Passwörtern untergräbt die Sicherheit: Über ein Drittel (37,1 %, in D: 38,7 %) der Befragten schreibt Passwörter immer noch auf, während 32,3 % Prozent (in D: 26,6 %) dasselbe Passwort für mehrere Konten verwenden. Nur 27,3 Prozent (in D: 30,5 %) nutzen Passwort-Manager. Jüngere Verbraucher (16-34 Jahre) neigen eher dazu, Passwörter für drei oder mehr Konten wiederzuverwenden (20 % vs. 14 % bei über 55-Jährigen).
  • Cookie-Sorglosigkeit gefährdet Privatsphäre und Sicherheit: Fast die Hälfte (47,9 % – in D: 45,7 %) der Befragten akzeptiert standardmäßig alle Cookies, während nur 36,4 Prozent (D: 38 %) sie manuell verwalten und 15,7 Prozent (in D: 16.3 %) alle ablehnen. 75,6 Prozent (in D 75,3 %) gaben an, die Bedingungen vor dem Akzeptieren entweder gar nicht zu lesen oder nur zu überfliegen. Bequemlichkeit ist der Treiber: 69,6 Prozent (in D: 70,5 %) akzeptieren alle Cookies, um schnell auf Inhalte zuzugreifen, und 24,7 Prozent (in D: 23,4 %) machen sich keine Sorgen über die Nachverfolgung und das Verwenden der Informationen.
  • Mobile- und Gerätesicherheit wird oft vernachlässigt: 47,7 % (in D: 45,5 %) der Befragten nutzt keine Drittanbieter-Sicherheitslösung auf ihrem Smartphone, obwohl 53,3 Prozent (in D: 50,9 %) sensible Transaktionen wie Rechnungszahlungen oder Online-Shopping auf ihrem privaten Smartphone durchführen. Auch der Schutz anderer Geräte ist mangelhaft: 58,2 Prozent der Befragten (D: 56,4 %) sichern ihre Computer nicht mit Sicherheitslösungen von Drittanbietern, bei Tablets sind es sogar 82,1 Prozent (D: 79,2 %). Am niedrigsten ist die Quote der Nutzer, die ihre Smartphones schützen, in den USA mit 44,9 %, am höchsten in Spanien (57,6 %) und Italien (57,5 %). Deutschland liegt hier mit 54,5 % auf Rang Vier. Besorgniserregend ist, dass 8,4 Prozent – in D: 8,3 %  –  zugaben, Arbeitsgeräte für persönliche Finanztransaktionen zu nutzen, was sowohl für den Einzelnen als auch für die Organisation ein Risiko darstellt.

“Die Ergebnisse unterstreichen die wachsende Bedeutung eines Cybersicherheitsbewusstseins, denn die Angriffe auf Verbraucher in der KI-Ära werden immer häufiger und raffinierter“, so Ciprian Istrate, Senior Vice President of Operations Bitdefender Consumer Solutions Group. „Starke Passwörter, ein achtsamer Umgang mit Cookies und vertrauenswürdige Sicherheitslösungen können die Risiken auch bei KI-Betrug erheblich mindern. Cyberkriminelle werden immer versuchen, einen Schritt voraus zu sein, aber Wachsamkeit und die richtigen Tools versetzen Verbraucher in die Lage, sich zu verteidigen.“

Zur Studie: Bitdefender beauftragte das Marktforschungsunternehmen Censuswide mit der Befragung von 7.009 Verbrauchern im Alter von 16 bis 55+ Jahren. Umfrage und Analyse wurden zwischen Juni und September 2025 in Australien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den USA durchgeführt.

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