TeleTrusT
Zusammenfassung des Berichts: “TeleTrusT-Leitfaden: Cloud Security” (Mai 2023)
Einleitung
Der „TeleTrusT-Leitfaden zur Cloud-Sicherheit“ aus dem Jahr 2023 bietet einen umfassenden Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Best Practices im Bereich der Cloud-Security. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Cloud-Diensten in Unternehmen und Organisationen steht der Schutz dieser Infrastrukturen im Fokus. Der Bericht richtet sich sowohl an IT-Sicherheitsverantwortliche als auch an Entscheidungsträger, die für die Integration und Verwaltung von Cloud-Diensten zuständig sind.
Risiken und Herausforderungen in der Cloud-Sicherheit
Der Leitfaden beginnt mit einer Analyse der aktuellen Bedrohungslage, insbesondere im Kontext von Supply-Chain-Angriffen. Diese Art von Angriffen hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, wobei prominente Vorfälle wie der Angriff auf SolarWinds und die Log4J-Schwachstelle als Beispiele angeführt werden. Cloud-Dienste sind besonders anfällig, da sie auf komplexen Lieferketten basieren, die aus zahlreichen Komponenten und Diensten bestehen, die von verschiedenen Anbietern bereitgestellt werden.
Ein zentrales Problem in der Cloud-Sicherheit ist die mangelnde Transparenz innerhalb der Lieferkette. Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, haben oft keinen direkten Einfluss auf die Sicherheitsmaßnahmen, die auf den verschiedenen Ebenen der Lieferkette implementiert sind. Dies macht es schwierig, Risiken zu bewerten und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Technische Maßnahmen zur Verbesserung der Cloud-Sicherheit
Der Leitfaden empfiehlt verschiedene technische Maßnahmen, um die Sicherheit von Cloud-Diensten zu verbessern:
- Software Bill of Materials (SBOM): Eine SBOM bietet eine detaillierte Aufstellung aller Softwarekomponenten, die in einer Anwendung oder einem Dienst verwendet werden. Dies schafft Transparenz über die eingesetzten Softwarebestandteile und ermöglicht es Unternehmen, schnell auf neue Schwachstellen zu reagieren, die in diesen Komponenten entdeckt werden.
- Verschlüsselung: Der Einsatz von Verschlüsselungstechnologien, sowohl bei der Datenübertragung (Encryption in Transit) als auch bei der Speicherung (Encryption at Rest), wird als essenziell betrachtet. Es wird empfohlen, eigene Zertifikate zu verwenden, um die Daten auch vor den Cloud-Anbietern selbst zu schützen.
- Monitoring und Anomalie-Erkennung: Die Implementierung von Monitoring-Systemen, die Anomalien in der IT-Infrastruktur erkennen können, ist eine weitere wichtige Maßnahme. Diese Systeme helfen, ungewöhnliche Aktivitäten frühzeitig zu identifizieren und so potenzielle Angriffe abzuwehren.
- Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Der Einsatz von MFA erhöht die Sicherheit von Benutzerkonten und schützt vor unbefugtem Zugriff.
Organisatorische Maßnahmen und rechtliche Rahmenbedingungen
Neben den technischen Maßnahmen betont der Leitfaden auch die Bedeutung organisatorischer Maßnahmen und rechtlicher Rahmenbedingungen. Dazu gehören:
- Provider Assessment: Eine gründliche Überprüfung von Cloud-Anbietern ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass diese die erforderlichen Sicherheitsstandards einhalten. Dies umfasst die Analyse von Zertifikaten, Testaten und gegebenenfalls auch Vor-Ort-Prüfungen.
- Vertragliche Absicherungen: Der Leitfaden empfiehlt, klare vertragliche Regelungen bezüglich der Verantwortlichkeiten zwischen Cloud-Kunden und -Anbietern zu treffen. Dies beinhaltet auch die Festlegung von Haftungsfragen und Audit-Rechten, um sicherzustellen, dass der Cloud-Anbieter seinen Verpflichtungen nachkommt.
- Notfallplanung: Unternehmen sollten Notfallpläne entwickeln, die spezifische Szenarien für den Ausfall oder die Kompromittierung von Cloud-Diensten abdecken. Diese Pläne sollten regelmäßig überprüft und angepasst werden, um die Geschäftskontinuität sicherzustellen.
Fazit
Der „TeleTrusT-Leitfaden zur Cloud-Sicherheit“ bietet einen fundierten Überblick über die notwendigen Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen sollten, um ihre Cloud-Dienste sicher zu gestalten. Die Kombination aus technischen, organisatorischen und rechtlichen Maßnahmen ermöglicht es, die Risiken in der Cloud-Supply-Chain zu minimieren und die IT-Sicherheit insgesamt zu stärken. Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, sind angehalten, ihre Sicherheitsstrategien regelmäßig zu überprüfen und an die sich ändernden Bedrohungslagen anzupassen.