Förderung des ethischen Hackings in der Schweiz

Bundesamt für Cybersicherheit Schweiz

Der Bericht des Bundesrates zur Förderung des ethischen Hackings in der Schweiz befasst sich mit der Notwendigkeit und den Möglichkeiten, ethisches Hacking als ein zentrales Element zur Verbesserung der Cybersicherheit zu institutionalisieren. Ethisches Hacking beinhaltet das gezielte Suchen nach Schwachstellen in Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) mit dem Ziel, diese vor einer möglichen Ausnutzung durch Cyberangreifer zu identifizieren und zu beheben. Dieser Bericht wurde in Erfüllung des Postulats 20.4594 erstellt und präsentiert eine umfassende Analyse der aktuellen Lage sowie der notwendigen Maßnahmen zur Förderung des ethischen Hackings in der Schweiz.

  1. Einleitung

Die Einleitung des Berichts unterstreicht die Bedeutung der Cybersicherheit als eine zentrale Herausforderung für die Sicherheit von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat. Mit der zunehmenden Digitalisierung ist die Abhängigkeit von sicheren IKT-Systemen gestiegen. Diese Systeme sind oft komplex und anfällig für Schwachstellen, die von Cyberangreifern ausgenutzt werden können. Das Ziel des Berichts ist es, das Potenzial des ethischen Hackings zu nutzen, um Schwachstellen zu identifizieren und die Cybersicherheit zu verbessern.

  1. Instrumente zur Förderung des ethischen Hackings

Der Bericht beschreibt verschiedene Instrumente zur Förderung des ethischen Hackings:

  • Sicherheitstests: Diese beinhalten unter anderem Penetrationstests, bei denen Hacker beauftragt werden, Systeme gezielt auf Schwachstellen zu überprüfen. Dabei handelt es sich oft um vertragliche Vereinbarungen, die eine klare Grundlage für die Tests schaffen.
  • Richtlinien für die Meldung von Schwachstellen: Diese Richtlinien definieren, wie Hacker Schwachstellen melden können und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Solche Richtlinien sind entscheidend für die Schaffung von Vertrauen zwischen Hackern und Organisationen.
  • Bug Bounty Programme: Diese Programme belohnen Hacker für die Entdeckung von Schwachstellen in Systemen. Sie bieten eine monetäre Anreize für die Suche nach Schwachstellen und fördern damit die aktive Teilnahme von Hackern.
  1. Internationale Perspektive

Im internationalen Kontext fördert eine Vielzahl von Staaten das ethische Hacking. Programme zur koordinierten Offenlegung von Schwachstellen sind oft in nationalen Cyberstrategien verankert. Die EU-Richtlinie NIS-2 hebt die Bedeutung der koordinierten Offenlegung hervor und fordert die Mitgliedstaaten zur Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen auf. Internationale Organisationen wie die ISO und das NIST spielen ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Standardisierung und Förderung von ethischem Hacking.

  1. Förderung des ethischen Hackings in der Schweiz

Die Förderung des ethischen Hackings hat in der Schweiz in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Bericht hebt hervor, dass der Bund verschiedene Maßnahmen umsetzt, um das ethische Hacking zu stärken:

  • Strategische und rechtliche Grundlagen: Die Nationale Cyberstrategie fordert die Schaffung von Programmen zur koordinierten Offenlegung von Schwachstellen. Die Revision des Informationssicherheitsgesetzes schafft rechtliche Grundlagen für die Meldung von Schwachstellen.
  • Umsetzung von Maßnahmen im Bund: Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) hat Richtlinien zur Meldung von Schwachstellen veröffentlicht und ein Bug Bounty Programm implementiert. Es werden auch öffentliche Sicherheitstests durchgeführt, die das Vertrauen in die Sicherheit öffentlicher Systeme erhöhen sollen.
  1. Schlussfolgerungen

Der Bericht schließt mit der Feststellung, dass die Förderung des ethischen Hackings in der Schweiz Fortschritte gemacht hat. Es wird betont, dass es wichtig ist, die gemeldeten Schwachstellen tatsächlich zu beheben, um die Motivation der Hacker aufrechtzuerhalten. Zudem sollte der Austausch über Schwachstellen gefördert werden, um eine breitere Sensibilisierung und Unterstützung im Kampf gegen Cyberangriffe zu gewährleisten.

Insgesamt zeigt der Bericht, dass die Schweiz gut positioniert ist, um die Vorteile des ethischen Hackings zu nutzen und die Cybersicherheit nachhaltig zu verbessern. Die Rahmenbedingungen sind geschaffen, um eine effektive Zusammenarbeit zwischen Hackern und Organisationen zu fördern, was für die Sicherheit in der digitalen Welt von entscheidender Bedeutung ist.

 



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