Cost of a Data Breach Report 2024

IBM

Der Cost of a Data Breach Report 2024, erstellt von IBM in Zusammenarbeit mit dem Ponemon Institute, bietet eine umfassende Analyse der finanziellen Auswirkungen von Datenschutzverletzungen auf Unternehmen weltweit. Der Bericht basiert auf Daten von 604 Unternehmen, die zwischen März 2023 und Februar 2024 von Datenschutzverletzungen betroffen waren, und untersucht die Ursachen, Kosten und Reaktionen auf solche Vorfälle.

  1. Einleitung

Der Bericht hebt die zunehmende Relevanz von Datenschutzverletzungen hervor, die nicht nur finanzielle Auswirkungen haben, sondern auch das Vertrauen der Kunden beeinträchtigen können. Im Jahr 2024 stiegen die durchschnittlichen Kosten für eine Datenschutzverletzung auf 4,88 Millionen USD, was einen Anstieg von 10 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Erhöhung ist die höchste seit der Pandemie und wird vor allem auf Geschäftsunterbrechungen und Reaktionskosten zurückgeführt.

  1. Wichtige Feststellungen

2.1 Durchschnittliche Kosten von Datenschutzverletzungen
Die durchschnittlichen Kosten von Datenschutzverletzungen stiegen, wobei Unternehmen, die umfassend auf Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung setzen, durchschnittlich 2,2 Millionen USD weniger ausgaben als Unternehmen ohne diese Technologien. Der Einsatz von KI hat sich als effektive Strategie zur Kostensenkung und zur schnelleren Identifikation und Eindämmung von Sicherheitsvorfällen erwiesen.

2.2 Mangel an Sicherheitspersonal
Ein zentrales Problem bleibt der Fachkräftemangel im Bereich Cybersicherheit. Über 53 % der Unternehmen berichteten von einem erheblichen Mangel an qualifiziertem Personal, was im Vorjahr einen Anstieg von 26,2 % darstellt und zu durchschnittlichen Zusatzkosten von 1,76 Millionen USD führt.

2.3 Zeit bis zur Identifizierung und Eindämmung
Die durchschnittliche Zeit zur Identifizierung und Eindämmung von Datenschutzverletzungen lag bei 258 Tagen, was eine Verbesserung darstellt. Angriffe, die auf gestohlene Zugangsdaten zurückzuführen sind, erforderten die längste Zeit zur Erkennung und Eindämmung, was den Wert auf 292 Tage erhöhte.

  1. Primäre Angriffsvektoren und Ursachen

Die häufigsten Angriffsvektoren blieben Phishing und der Einsatz gestohlener Zugangsdaten. Phishing-Angriffe wurden in 15 % der Fälle identifiziert, während Angriffe mit gestohlenen Zugangsdaten 16 % der Sicherheitsvorfälle ausmachten. Der Bericht hebt hervor, dass Angriffe durch böswillige Insider die teuersten Sicherheitsverletzungen verursachen, mit durchschnittlichen Kosten von 4,99 Millionen USD.

  1. Auswirkungen von Datenschutzverletzungen

4.1 Geschäftseinbußen
Die durchschnittlichen Kosten für Geschäftseinbußen stiegen um fast 11 %. Unternehmen, die von erheblichen Betriebsunterbrechungen betroffen waren, verzeichneten im Durchschnitt höhere Kosten für Datenschutzverletzungen, wobei die höchsten Kosten bei Unternehmen mit mehr als 200 Tagen bis zur Identifikation und Eindämmung lagen.

4.2 Erpressungsangriffe
Die Studie zeigt, dass Unternehmen, die bei Ransomware-Angriffen mit Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiteten, die Kosten ihrer Sicherheitsverletzungen um fast 1 Million USD senken konnten. Im Gegensatz dazu stiegen die Kosten bei destruktiven Angriffen auf durchschnittlich 5,68 Millionen USD, was diese zu den teuersten macht.

  1. Geografische und branchenspezifische Unterschiede

Die USA verzeichneten weiterhin die höchsten Kosten für Datenschutzverletzungen mit 9,36 Millionen USD, gefolgt von den Ländern des Nahen Ostens und der Benelux-Region. Im Gesundheitswesen blieben die Kosten mit 9,77 Millionen USD die höchsten, was die besondere Anfälligkeit dieser Branche für Cyberangriffe verdeutlicht.

  1. Empfehlungen zur Kostenreduzierung

Der Bericht gibt mehrere Empfehlungen zur Senkung der Kosten bei Datenschutzverletzungen:

  • Datenmanagement: Unternehmen sollten ein umfassendes Datenmanagement implementieren, um schattierte Daten zu minimieren und die Reaktionszeiten zu verkürzen.
  • Einsatz von KI: Die Integration von KI in Sicherheitsstrategien sollte gefördert werden, um Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.
  • Cyber-Reaktionstraining: Regelmäßige Schulungen und Simulationen für Sicherheitsteams sind notwendig, um die Reaktionsfähigkeit bei Sicherheitsvorfällen zu erhöhen.
  1. Fazit

Der Cost of a Data Breach Report 2024 liefert wertvolle Erkenntnisse, die Unternehmen helfen können, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken und anzupassen. Die zunehmende Digitalisierung und die damit verbundenen Risiken erfordern proaktive Maßnahmen zur Verbesserung der Cybersicherheit. Die ansteigenden Kosten für Datenschutzverletzungen sowie der Mangel an qualifiziertem Personal unterstreichen die Notwendigkeit, in Sicherheitslösungen und die Ausbildung von Fachkräften zu investieren. Um die finanziellen und reputativen Schäden durch Datenschutzverletzungen zu minimieren, müssen Unternehmen ihre Sicherheitsvorkehrungen kontinuierlich anpassen und verbessern. ​

 



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