Zertifikate: Ausfälle effektiv verhindern

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Zertifikate: Ausfälle effektiv verhindern

Zertifikate: Ausfälle effektiv verhindern.

Immer noch setzen viele – zu viele – Unternehmen, wenn es um die Verwaltung ihrer digitalen Zertifikate geht, auf manuelle Prozesse. Oft wird von den zuständigen Teams dabei auf Tabellenkalkulationsprogramme, auf Ticketsysteme und Shell-Skripte zurückgegriffen. Eine Verwaltungspraxis, deren Umsetzbarkeit heute, im Jahr 2025, zunehmend an ihre Grenzen stößt.

Zusammenfassung (TL; DR):

  • Die Zahl der im Einsatz befindlichen Zertifikate steigt
  • Quantencomputer machen künftig die Entschlüsselung von Zertifikaten einfach
  • Lösung: automatisierte Zertifikatsmanagementsysteme erstellen eine zentralisierte Übersicht

Intransparenz, menschliche Fehler, nicht behobene Sicherheitslücken und wachsende Reaktionszeiten im Krisenfall häufen sich. Denn: PKI-Landschaften werden immer komplexer. Die Zahl der im Einsatz befindlichen Zertifikate steigt und steigt. Nicht selten sind in einem Unternehmen 10.000 und mehr Zertifikate aktiv im Einsatz. Gleichzeitig gehen die empfohlenen Laufzeitfristen für SSL/TLS-Zertifikate immer weiter zurück. Mittlerweile empfehlen Zertifizierungsstellen, die Lebensdauer von Zertifikaten auf 47 Tage zu reduzieren – bis 2029, aber dennoch.

Und nicht mehr lange, dann werden der Allgemeinheit – und damit auch Cyberkriminellen – die ersten Quantencomputer zur Verfügung stehen, deren Rechenleistung die Entschlüsselung von Zertifikaten mittels simpler Brute-Force-Angriffe zum Kinderspiel machen wird. Darüber hinaus wird Krypto-Agilität zu einem immer wichtigeren Thema. Immer rascher sollen PKIs an Änderungen der gängigen Verschlüsselungsstandards angepasst werden können. Und schließlich steigen die regulatorischen Anforderungen an das Zertifikatsmanagement, wie PCI DSS und HIPAA, immer weiter an. Die lückenlose Protokollierung und Kontrolle der gesamten Zertifikatsnutzung wird verlangt.

Abgelaufene Zertifikate als Risiko

Aus gutem Grund. Bereits ein einzelnes unbemerkt abgelaufenes Zertifikat kann in einem IT-System erhebliche Schäden verursachen: die Systeme können beeinträchtigt werden oder ausfallen. Zugriffe auf Dienste und Produkte können blockiert werden. Die gesamte Produktion kann zum Erliegen gebracht werden – und das Vertrauen der Mitarbeiter, Partner, Zulieferer und Kunden ins Unternehmen nachhaltig in Mitleidenschaft ziehen.

Schon vor drei Jahren hielt Keyfactors State of Machine Identity Management Report fest, dass zertifikatsbedingte Ausfälle ein Unternehmen mehr als 260.000 Euro pro Stunde kosten können. Eine einzige Verzögerung bei der Erneuerung nur eines Zertifikats von nur vier Stunden kann sich so schnell auf einen Verlust von über einer Million Euro zusammenaddieren. Nur noch einmal zur Erinnerung: viele Unternehmen nutzen mittlerweile über 10.000 aktive Zertifikate – Tendenz steigend.

Manuell ist es praktisch nicht mehr möglich, diese Masse effektiv, effizient und fehlerfrei zu erstellen, zu überwachen, zu widerrufen und zu erneuern – über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Dafür ist die händische Zertifikatsverwaltung einfach zu unübersichtlich, zu fehleranfällig. Zu leicht kann es beispielsweise zur ungezügelten Ausbreitung selbst signierter Zertifikate kommen – von unbekannten, nicht verwalteten Zertifikaten, die Audits des Unternehmens entgehen und dann von Angreifern als Ausgangspunkt für Man-in-the-Middle-Angriffe genutzt werden können.

Zertifikatsmanagement: Zertifikate ordentlich verwalten

Hier kommt das automatisierte Zertifikatsmanagement ins Spiel. Moderne automatisierte Zertifikatsmanagementsysteme erstellen eine zentralisierte Übersicht über alle in einem Unternehmen aktiven Zertifikate in Echtzeit – selbst über Multi-Cloud-Umgebungen hinweg. Automatisiert werden sämtliche Zertifikate erfasst, überwacht, erstellt, widerrufen und erneuert. Menschliche Versäumnisse, die zu Ausfallzeiten und Betriebsunterbrechungen führen, gehören so der Vergangenheit an. Die Lösungen ermöglichen die Einrichtung rollenbasierter Zugriffsrechte, von Ausstellungsrichtlinien und CA-Vertrauensmodellen für eine sichere und überprüfbare Nutzung. Und mittels integrierter Berichts- und Warnfunktionen können Compliance-Vorgaben eingehalten und Audits schnell und unkompliziert umgesetzt werden.

Fazit: manuell lassen sich PKI-Landschaften im Jahr 2025 nicht mehr effektiv – und effizient – managen und skalieren. Die Automatisierung sämtlicher repetitiver Aufgaben und Prozesse ist der einzig gangbare Ausweg. Nur so können Sicherheits-Teams nachhaltig entlastet und mit dem erforderlichen Werkzeug ausgestattet werden, mit dem sie erfolgreich nicht nur reaktiv, sondern proaktiv die Zertifikatsrisiken ihres Unternehmens auf ein absolutes Minimum zurückzufahren können.

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