Identitätsmanagement: Wenn Zugangsdaten zur Waffe werden

Manfred Haselbeck  |
Identitätsmanagement

Identitätsmanagement: Wenn Zugangsdaten zur Waffe werden

Wer die Schlüssel zum digitalen Königreich kontrolliert, kontrolliert alles. Das rückt eine unbequeme Wahrheit in den Fokus: Digitale Identitäten und Identitätsmanagement sind gleichzeitig stärkster Schutz und größte Verwundbarkeit moderner Unternehmen.

Die Achillesferse moderner IT-Infrastrukturen

Angreifer haben es vor allem auf administrative Konten abgesehen – den Generalschlüssel zu kritischen Unternehmensressourcen. Alarmierend ist: Viele Organisationen erlauben hochprivilegierten Nutzern noch immer den Zugriff auf sensible Systeme von denselben Endgeräten, die sie für alltägliche, risikoreiche Aktivitäten nutzen. Diese gefährliche Vermischung ebnet Cyberkriminellen den Weg ins Herz der Unternehmens-IT.

Zero-Trust: Vom Schlagwort zur Praxis

“Vertraue niemandem, verifiziere alles” – dieses Paradigma ist in hybriden Arbeitsumgebungen alternativlos. Ein wirksamer Zero-Trust-Ansatz bedeutet:

  • Konsequente Trennung von Alltags- und Administratorkonten
  • Biometrische Authentifizierung statt unsicherer Passwörter
  • Privileged Access Management mit zeitlich begrenzten Zugriffen
  • Automatisierte Anomalieerkennung bei Zugriffsverhaltensmustern

Isolierte Administrationsumgebungen für Identitätsmanagement

Die wirksamste Schutzmaßnahme für kritische Administratorzugriffe ist die radikale Trennung der Umgebungen. Dedizierte, isolierte Administrationsumgebungen schaffen eine separate, gehärtete Infrastruktur für Administratortätigkeiten, die selbst bei vollständiger Kompromittierung der Produktivumgebung sicher bleibt.

Privileged Access Workstations (PAWs) – speziell konfigurierte und isolierte Systeme für Administratoren – bilden dabei das Herzstück dieses Sicherheitskonzepts.

Kontinuierliche Wachsamkeit statt Einmalprojekte

Identitätssicherheit ist ein Dauerlauf, kein Sprint. Mit permanenter Evolution der Bedrohungslandschaft müssen Unternehmen regelmäßig strukturierte Security-Assessments durchführen. Nur wer systematisch nach Schwachstellen in seiner Identitätsinfrastruktur sucht, kann sie schließen, bevor Angreifer sie entdecken.

Identitätsmanagement neu denken

Robustes Identitätsmanagement ist längst kein optionales IT-Projekt mehr, sondern strategische Notwendigkeit. Wer seinen Mitarbeitenden höchste Flexibilität bei maximaler Sicherheit bieten will, muss digitale Identitäten ins Zentrum seiner Sicherheitsstrategie stellen.

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