Digitale Souveränität in Deutschland hoch im Kurs

Redaktion  |
Deutsche Unternehmen streben nach digitaler Souveränität und erhöhen Investitionen in KI

Deutsche Unternehmen streben nach digitale Souveränität und erhöhen Investitionen in KI.

Red Hat hat die Ergebnisse einer neuen Untersuchung bekannt gegeben. Auf die Frage nach der IT-Strategie ihres Unternehmens für die nächsten 18 Monate geben 80 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass die digitale Souveränität eine Top-Priorität ist, gefolgt von Sicherheit (79 Prozent) und Hybrid- oder Multi-Cloud (78 Prozent). 74 Prozent räumen zudem der KI einen hohen Stellenwert ein: Die Ergebnisse zeigen, dass deutsche Unternehmen bis 2026 eine Steigerung ihrer Investitionen in KI um durchschnittlich 34 Prozent erwarten. Allerdings geben 85 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie noch keinen Kundennutzen aus ihren KI-Investitionen ziehen.

Zusammenfassung (TL; DR):

  • Für 80 Prozent der Befragten in Deutschland nimmt die digitale Souveränität eine Top-Priorität in ihrer IT-Strategie ein
  • Für 96 Prozent der Befragten ist eine Open-Source-Strategie von entscheidender Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf digitale Souveränität, Hybrid- und Multi-Cloud, Virtualisierung sowie Sicherheit
  • 77 Prozent bestätigen einen akuten Mangel an KI-Fachkräften, wobei KI-Know-how bei der Verknüpfung von KI mit den Unternehmensdaten am stärksten gefragt ist (58 Prozent)

KI als ein kontinuierlicher Prozess

Die höchste Priorität für die Befragten bei KI (85 Prozent) hat die Förderung der breiten Akzeptanz durch die Mitarbeitenden. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen zudem die Flexibilität zur Unterstützung beliebiger KI-Modelle (84 Prozent) und die Gewährleistung von Transparenz und Offenheit in der KI-Strategie (83 Prozent).

Deutsche Unternehmen streben nach digitaler Souveränität und erhöhen Investitionen in KIDie Gewinnung und Bindung von Talenten bleibt eine Herausforderung: Zum zweiten Mal in Folge zeigt sich KI dabei als größte Qualifikationslücke in Deutschland, was 77 Prozent der Befragten bestätigen. Im Bereich der KI spiegelt der Fachkräftemangel die Prioritäten der deutschen IT- und KI-Führungskräfte wider: Bei der Verknüpfung von KI mit Unternehmensdaten sehen 58 Prozent der Befragten, die fehlendes KI-Know-how beklagen, den größten Qualifikationsbedarf, dicht gefolgt von Agentic AI (52 Prozent) und der Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit KI (51 Prozent).

Fast alle Befragten (99 Prozent) sehen Hindernisse bei der Einführung von KI, insbesondere die hohen Kosten für die Implementierung und Wartung (32 Prozent), die fehlende Transparenz bei den KI-Modellen (30 Prozent) oder hinsichtlich der von IT-Abteilungen isolierten KI-Teams (29 Prozent).

Darüber hinaus geben 91 Prozent der Befragten an, dass sie mit Schatten-KI konfrontiert sind, das heißt der unbefugten Nutzung von KI-Tools durch Mitarbeitende.

Digitale Souveränität: Vertrauen durch Komplexität gemindert

Das Vertrauen in das Potenzial Deutschlands auf der globalen KI-Bühne ist groß: 98 Prozent der Befragten stimmen zu, dass das Land eine führende KI-Rolle einnimmt oder das Potenzial hat, innerhalb der nächsten drei Jahre eine solche zu erreichen. Ebenfalls hohe Werte verzeichnen hier andere europäische Länder wie Spanien mit 99 Prozent oder Schweden und die Niederlande mit 98 Prozent. Als Hauptgründe, die den Aufstieg Deutschlands zu einer führenden KI-Nation behindern, nennen die Befragten das Fehlen einer Computing-Infrastruktur (49 Prozent), das unzureichende Engagement des privaten Sektors (47 Prozent) sowie den Mangel an der richtigen Politik und Strategie der Regierung (45 Prozent).

Um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Ziele im Bereich KI umzusetzen, setzen deutsche Unternehmen in allen Bereichen ihrer IT-Strategie auf Open Source. Die Befragten halten fast einstimmig (96 Prozent) Open-Source-Software für Unternehmen für wichtig, wenn es um digitale Souveränität, Hybrid- oder Multi-Cloud, Virtualisierung und Sicherheit geht.

Die Cloud ist und bleibt eines der drei wichtigsten Themen auf der IT-Agenda in Deutschland. Dabei erhöht KI als zusätzlicher Workload die Komplexität und muss mit den sich entwickelnden Cloud-Strategien in Einklang gebracht werden. Die Hindernisse für die Cloud-Einführung bestehen weiterhin: Die Befragten nennen Bedenken hinsichtlich der Souveränität (73 Prozent), Widerstände auf Seiten der Mitarbeiter für Veränderungen (70 Prozent) und interne Silos (69 Prozent). Bei der Betrachtung der Cloud-Souveränitätsstrategie für die nächsten 18 Monate legen die Befragten aus Deutschland den Schwerpunkt auf Transparenz und Auditierbarkeit (86 Prozent), Flexibilität und Wahlfreiheit bei IT-Anbietern (84 Prozent) sowie die Sicherung der Software-Lieferkette (82 Prozent).

Gregor von Jagow, Senior Director und Country Manager Germany, Red Hat: „Die Untersuchung zeigt, dass KI und digitale Souveränität in deutschen Unternehmen eine wichtige Rolle spielen. Open Source kann hierbei die Brücke schlagen. Ein konsistenter Open-Source-Ansatz fördert die technologische Offenheit, die für eine sicherere Umsetzung einer Vielzahl von Kontroll- und Compliance-Anforderungen erforderlich ist. Bei KI sollte die Nachvollziehbarkeit immer im Vordergrund stehen, da nur wenige Unternehmen eine Blackbox in Bezug auf Algorithmen, Trainingsdaten oder Modelle wünschen. Daher ist die Förderung von Transparenz und Offenheit in der KI-Strategie auch für die befragten Unternehmen in Deutschland von großer Bedeutung – und insbesondere Open Source kann dies bieten.“

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