Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt

Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt

Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V

 

Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt
Der Bitkom-Bericht „Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt 2021“ untersucht das Vertrauen der Internetnutzer in die Sicherheit ihrer Daten und die Maßnahmen, die sie ergreifen, um sich gegen Cyberbedrohungen zu schützen. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die zunehmende Bedeutung von IT-Sicherheit in einer zunehmend vernetzten Welt und geben Aufschluss über das Sicherheitsverhalten und die Bedrohungswahrnehmung der Bevölkerung.

Vertrauen in die Datensicherheit

Das Vertrauen der Internetnutzer in die Sicherheit ihrer Daten im Internet erreichte 2020 einen neuen Höchststand. 86 % der Befragten gaben an, dass sie ihre persönlichen Daten im Internet als sicher oder sehr sicher einschätzen. Dieser Wert ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen und zeigt, dass trotz steigender Bedrohungslagen ein positives Gefühl hinsichtlich der Datensicherheit besteht. Besonders das Vertrauen in traditionelle Institutionen wie Banken und staatliche Einrichtungen bleibt hoch, während das Vertrauen in soziale Netzwerke und Online-Händler vergleichsweise niedriger ausfällt.

Interessanterweise zeigt die Studie, dass Internetnutzer deutschen Anbietern und Unternehmen aus der EU wesentlich mehr Vertrauen entgegenbringen als Anbietern aus Ländern wie den USA, China oder Russland. Dies unterstreicht die Bedeutung von „Made in Germany“ als Qualitäts- und Sicherheitsmerkmal, das viele Nutzer als vertrauenswürdig empfinden.

Bedrohungen durch Internetkriminalität

Die Bedrohungslage durch Internetkriminalität bleibt hoch. 94 % der Befragten stimmten der Aussage zu, dass die Bedrohung durch Cyberkriminalität stetig zunimmt. Viele Nutzer haben bereits persönliche Erfahrungen mit verschiedenen Formen von Internetkriminalität gemacht. So berichten 48 % der Internetnutzer, dass ihre Geräte in den letzten 12 Monaten mit Schadsoftware infiziert wurden, und 33 % gaben an, dass ihre persönlichen Daten ohne ihre Zustimmung an Dritte weitergegeben wurden. Andere häufige Vorfälle waren Online-Betrug und Phishing-Angriffe, die oft auf sensible Informationen wie Passwörter oder Bankdaten abzielen.

Auch Cybermobbing und sexuelle Belästigung im Netz sind Probleme, die besonders jüngere Nutzer betreffen. Rund 12 % der Frauen gaben an, im Internet sexuell belästigt worden zu sein. Diese negativen Erfahrungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Nutzer nicht nur technisch, sondern auch durch Aufklärung und Bildung zu schützen.

Maßnahmen zum Schutz der Daten

In Bezug auf Schutzmaßnahmen zeigt die Studie, dass sich die Mehrheit der Nutzer selbst für die Sicherheit ihrer Daten verantwortlich fühlt. 86 % der Befragten sehen es als ihre eigene Pflicht an, sich um den Schutz ihrer persönlichen Daten zu kümmern. Dennoch fühlen sich viele Nutzer unsicher, ob sie die notwendigen technischen Fähigkeiten haben, um sich effektiv gegen Cyberangriffe zu schützen. 63 % der Befragten gaben an, dass sie sich hilflos fühlen würden, wenn Fremde ihren Computer oder ihr Smartphone ausspionieren würden, ohne dass sie es merken.

Die häufigsten Sicherheitsmaßnahmen, die von den Befragten genutzt werden, sind Virenschutzprogramme und Firewalls. 88 % der Internetnutzer setzen auf Virenschutzprogramme, während 67 % eine Firewall verwenden. Trotz dieser Maßnahmen bleibt das Sicherheitsverhalten vieler Nutzer lückenhaft. Nur 48 % der Befragten erstellen regelmäßig Backups ihrer Daten, was im Falle eines Ransomware-Angriffs entscheidend sein könnte. Zudem zeigt die Studie, dass nur 22 % der Nutzer Verschlüsselungssoftware für E-Mails verwenden und 15 % ihre Dateien verschlüsseln.

Wunsch nach mehr Bildung und Informationen

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie ist das gestiegene Bedürfnis nach Weiterbildung und Informationen zu IT-Sicherheit. 56 % der Befragten würden sich gerne weiterbilden, um sich selbst besser vor Internetkriminalität schützen zu können. Allerdings wissen 43 % nicht, an wen sie sich wenden können, um verlässliche Informationen über Schutzmaßnahmen zu erhalten. Dies zeigt, dass trotz des wachsenden Bewusstseins für Cyberbedrohungen noch erheblicher Nachholbedarf bei der Schulung und Information der Bevölkerung besteht.

Fazit

Die Bitkom-Studie 2021 verdeutlicht, dass das Vertrauen der Internetnutzer in die Datensicherheit trotz zunehmender Bedrohungslagen gestiegen ist. Gleichzeitig bleibt die Bedrohung durch Internetkriminalität allgegenwärtig, und viele Nutzer haben bereits negative Erfahrungen gemacht. Obwohl die meisten Nutzer ihre eigenen Daten als sicher betrachten, zeigen die Lücken in der Nutzung wichtiger Sicherheitsmaßnahmen und die Unsicherheit vieler Nutzer im Umgang mit IT-Sicherheit, dass noch erheblicher Handlungsbedarf besteht. Es ist entscheidend, dass sowohl Unternehmen als auch staatliche Institutionen verstärkt Aufklärungsarbeit leisten und die Nutzer mit den notwendigen Informationen und Werkzeugen ausstatten, um sich in der digitalen Welt sicher zu bewegen.

 



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