Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet
„Die Digitalisierung schreitet voran Menschen voller Hoffnung und Optimismus“
Die Umfrageergebnisse der DIVSI-Studie vom September 2017, durchgeführt von dimap, geben wertvolle Einblicke in die Einstellung der deutschen Bevölkerung zur Digitalisierung. Die Studie untersucht, wie die Deutschen die Digitalisierung im Hinblick auf ihre persönlichen Vorteile und Nachteile wahrnehmen und welche Bedeutung sie der digitalen Transformation auf nationaler Ebene beimessen. Die Erhebung wurde auf Basis einer repräsentativen Stichprobe von 1.011 Personen ab 18 Jahren durchgeführt, mit einer Fehlertoleranz von 1,41 bis 3,12 Prozentpunkten.
Einstellungen zur Digitalisierung
Eine der zentralen Fragen der Umfrage war, ob die Digitalisierung insgesamt eher als Vorteil oder Nachteil für Deutschland angesehen wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Befragten optimistisch ist: 75 % glauben, dass die Digitalisierung für Deutschland mehr Vorteile bringt, während nur 15 % Nachteile befürchten. 5 % der Teilnehmer gaben an, dass sich die Vor- und Nachteile die Waage halten.
In Bezug auf den persönlichen Nutzen durch die Digitalisierung zeigt sich ein etwas differenzierteres Bild. 63 % der Befragten sehen für sich persönlich Vorteile, während 20 % Nachteile befürchten. Interessanterweise schwanken die Antworten in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und Einkommen. Ältere Menschen (65+) sehen eher Nachteile in der Digitalisierung, während jüngere Altersgruppen (18–34 Jahre) den größten Nutzen sehen. Männer sind tendenziell optimistischer als Frauen, und Personen mit höherem Einkommen sehen größere Vorteile als solche mit niedrigerem Einkommen.
Bedeutung der digitalen Spitzenposition Deutschlands
Ein weiteres wichtiges Thema der Umfrage war die Frage, wie wichtig es ist, dass Deutschland im Bereich der Digitalisierung eine Spitzenposition einnimmt. Hier waren sich die Befragten größtenteils einig: 44 % halten es für „sehr wichtig“ und 40 % für „eher wichtig“, dass Deutschland eine führende Rolle in der digitalen Welt einnimmt. Nur 12 % bewerten diese Frage als unwichtig. Auch hier zeigen sich Unterschiede nach Alter und Einkommen. Jüngere Befragte und Menschen mit höherem Einkommen legen mehr Wert auf die digitale Wettbewerbsfähigkeit des Landes.
Die Rolle der Bundesregierung im Ausbau des schnellen Internets
Eine der Kernforderungen der Bevölkerung an die Politik ist der Ausbau des schnellen Internets. Insgesamt 83 % der Befragten halten es für „sehr wichtig“ (51 %) oder „eher wichtig“ (32 %), dass die neue Bundesregierung sich diesem Thema widmet. Besonders bemerkenswert ist, dass in Ostdeutschland mit 55 % eine noch höhere Priorität auf den Ausbau des Internets gelegt wird als im Westen (49 %). Ältere Menschen (65+) sehen den Ausbau des schnellen Internets als besonders dringlich an (60 %), während jüngere Altersgruppen hier etwas zurückhaltender sind. Dies deutet darauf hin, dass die digitale Infrastruktur für viele als entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Landes wahrgenommen wird.
Parteipräferenzen und Digitalisierung
Interessanterweise gibt es auch Unterschiede in der Wahrnehmung der Digitalisierung abhängig von den politischen Präferenzen der Befragten. Anhänger der CDU/CSU (78 %) und der FDP (81 %) sehen in der Digitalisierung überwiegend Vorteile. Demgegenüber stehen Anhänger der AfD, von denen nur 49 % die Digitalisierung positiv bewerten, während 29 % überwiegend Nachteile sehen. Dies zeigt, dass die digitale Transformation nicht nur eine technische, sondern auch eine politisch geprägte Diskussion ist.
Fazit der Studie
Die Ergebnisse der Umfrage zeichnen ein optimistisches Bild der Einstellung der Deutschen zur Digitalisierung. Die Mehrheit der Bevölkerung sieht die Digitalisierung als Chance, sowohl für das Land als auch für das persönliche Leben. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Ausbau des schnellen Internets als essenziell für die Zukunft angesehen wird, und es besteht ein breiter Konsens darüber, dass die Bundesregierung hier dringend handeln muss. Unterschiede in der Wahrnehmung der Digitalisierung, abhängig von Alter, Geschlecht, Einkommen und politischer Orientierung, zeigen, dass die digitale Transformation die Gesellschaft auf verschiedene Weise beeinflusst.