Security by Design

Fraunhofer-Institut für sichere Informationstechnologie

 

Der Trendbericht „Security by Design“ vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) untersucht die Bedeutung der sicheren Softwareentwicklung durch das Prinzip „Security by Design“. Dieser Ansatz sieht vor, Sicherheit von Anfang an in den Entwicklungsprozess von Software zu integrieren, anstatt Sicherheitsmaßnahmen nachträglich hinzuzufügen. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitslücken und schützt Unternehmen und Nutzer vor Angriffen.

Bedeutung von „Security by Design“

Security by Design bedeutet, dass Sicherheit nicht nur eine nachträgliche Ergänzung ist, sondern von Beginn an in die Architektur und Entwicklung eines Systems integriert wird. Dadurch wird die Software von Grund auf sicher gestaltet. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der Cyberangriffe auf Unternehmen und staatliche Institutionen zunehmen und die Folgen solcher Angriffe, wie Datenlecks oder Systemausfälle, immer gravierender werden.

Laut der Studie wird die Notwendigkeit für eine sicherheitsorientierte Entwicklung durch die zunehmende Komplexität moderner Softwareprodukte verstärkt. Viele Softwarekomponenten werden aus verschiedenen Quellen zusammengeführt, was die Wahrscheinlichkeit von Schwachstellen erhöht. Daher ist es essenziell, dass Sicherheit in allen Phasen des Softwareentwicklungszyklus berücksichtigt wird, vom Design über die Implementierung bis hin zum Testen und zur Wartung​(Trendbericht_Security_b…).

Herausforderungen bei der Umsetzung

Ein Hauptproblem, das in dem Bericht angesprochen wird, ist die Komplexität der Implementierung von Security by Design in der Praxis. Viele Softwareentwickler konzentrieren sich hauptsächlich auf die Funktionalität der Anwendungen und betrachten Sicherheitsaspekte nur am Rande. Diese Vernachlässigung führt oft zu Sicherheitslücken, die Angreifer nutzen können. Unternehmen, die auf Security by Design setzen, haben jedoch die Möglichkeit, ihre Entwicklungsprozesse so anzupassen, dass Sicherheit ein integraler Bestandteil wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Automatisierung von Sicherheitsprozessen. Hierdurch können menschliche Fehler, die oft zu Schwachstellen führen, reduziert werden. Die Einführung von Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen, die sicherheitsorientierte Prinzipien unterstützen, könnte ebenfalls dazu beitragen, die Fehlerquote zu minimieren​(Trendbericht_Security_b…).

Vorteile von Security by Design

Ein wesentlicher Vorteil von Security by Design ist die Kosteneffizienz. Sicherheitslücken, die früh im Entwicklungsprozess erkannt und behoben werden, sind deutlich kostengünstiger zu beheben als solche, die erst nach der Veröffentlichung der Software entdeckt werden. Laut dem Bericht können die Kosten zur Behebung von Fehlern in späteren Phasen der Softwareentwicklung bis zu 30-mal höher sein als in den frühen Phasen. Dadurch bietet Security by Design nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen​(Trendbericht_Security_b…).

Darüber hinaus kann Security by Design die Häufigkeit von Software-Patches und Sicherheitsupdates reduzieren. Softwareprodukte, die von Anfang an sicher entwickelt werden, benötigen weniger nachträgliche Korrekturen, was zu einer Verringerung der Wartungskosten führt. Für Softwarehersteller bedeutet dies eine Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, da sie sicherere Produkte anbieten können, die weniger anfällig für Angriffe sind​(Trendbericht_Security_b…).

Ausblick und Empfehlungen

Der Bericht betont, dass die Zukunft der Softwareentwicklung von einem Paradigmenwechsel hin zu sicherheitsorientierten Prozessen geprägt sein wird. Die Einführung von Security by Design in der Softwareentwicklung erfordert allerdings einen kulturellen Wandel in der Branche. Entwickler müssen besser geschult und mit den richtigen Tools ausgestattet werden, um sicherzustellen, dass Sicherheitsaspekte von Anfang an in den Entwicklungsprozess integriert werden.

Die Forscher des Fraunhofer SIT empfehlen zudem eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschungseinrichtungen und Regierungen, um standardisierte Sicherheitsprozesse zu entwickeln und zu etablieren. Nur durch eine enge Zusammenarbeit können die notwendigen Standards und Technologien entwickelt werden, um den wachsenden Bedrohungen durch Cyberkriminalität effektiv zu begegnen​(Trendbericht_Security_b…).

Fazit

Security by Design ist ein entscheidender Ansatz, um die Sicherheit von Software in einer zunehmend vernetzten Welt zu gewährleisten. Durch die Integration von Sicherheitsmaßnahmen in den gesamten Entwicklungsprozess können Schwachstellen frühzeitig erkannt und behoben werden, was nicht nur die Sicherheit verbessert, sondern auch die Kosten senkt. Unternehmen, die auf Security by Design setzen, sind besser auf zukünftige Sicherheitsherausforderungen vorbereitet und können ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig steigern.

 



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