Kinder im Netz: Knapp die Hälfte der Kinder surft unbeaufsichtigt

Kinder im Netz

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Kinder im Netz: Knapp die Hälfte der Kinder surft unbeaufsichtigt
Die ESET-Studie „Kinder im Netz: Knapp die Hälfte der Kinder surft unbeaufsichtigt“ liefert wertvolle Einblicke in das Online-Verhalten von Kindern und die Sorgen der Eltern in Bezug auf die Sicherheit ihrer Kinder im digitalen Raum. Die im August 2022 durchgeführte Umfrage, für die 1.030 Eltern von Kindern unter 18 Jahren befragt wurden, zeigt auf, dass die Internetnutzung bei Kindern immer früher beginnt und oft ohne elterliche Aufsicht erfolgt. Gleichzeitig wird deutlich, dass Eltern besorgt über Gefahren wie Cybermobbing und den Zugang zu ungeeigneten Inhalten sind.

Frühe Internetnutzung und unbeaufsichtigtes Surfen

Eines der zentralen Ergebnisse der Studie ist, dass fast 60 % der Kinder im Alter von vier bis 17 Jahren ein eigenes Smartphone oder Tablet besitzen. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass ein Viertel der Kinder unter vier Jahren bereits Zugriff auf mobile Geräte hat. Mit zunehmendem Alter steigt die Nutzung weiter an: 74 % der Acht- bis Elfjährigen besitzen ein eigenes Gerät, bei den 15- bis 17-Jährigen sind es bereits 91 %.

Trotz dieser weiten Verbreitung digitaler Geräte wird ein Großteil der Kinder und Jugendlichen unbeaufsichtigt im Internet gelassen. Knapp die Hälfte der Kinder surft laut der ESET-Studie ohne Aufsicht, wobei 64 % der Teenager und 52 % der Heranwachsenden (12 bis 14 Jahre) online sind, ohne dass ein Erwachsener ihre Aktivitäten überwacht. Auch bei den unter Vierjährigen surft bereits jedes siebte Kind unbeaufsichtigt.

Sicherheitsbedenken der Eltern

Die Studie zeigt, dass Eltern sich vor allem um die Themen Cybermobbing und sexuelle Belästigung sorgen. 31 % der Eltern geben an, dass diese Probleme ihnen schlaflose Nächte bereiten, insbesondere bei den 12- bis 14-Jährigen. Nicht-kindgerechte Inhalte sind für 25 % der Eltern ein weiteres zentrales Anliegen, vor allem bei Kindern zwischen vier und sieben Jahren. Eltern aus wohlhabenderen Haushalten und solche aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz machen sich besonders Sorgen um den Zugang zu unangemessenen Inhalten.

Auch der Kontakt zu Fremden ist eine häufige Sorge, wobei 14 % der Eltern sich darüber Gedanken machen. Überraschenderweise zeigen sich jedoch nur wenige Eltern besorgt über ungewollte In-App-Käufe (9 %) oder die Teilnahme an gefährlichen Online-Challenges (8 %). Computerviren stellen für die meisten Eltern ebenfalls ein geringes Risiko dar (5 %).

Fehlende Kindersicherung und mangelnde Aufsicht

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass fast die Hälfte der Eltern keine Kindersicherung auf den Geräten ihrer Kinder installiert hat. Dies ist besonders problematisch, da Kinder häufig auf Inhalte zugreifen können, die für ihr Alter nicht geeignet sind. Selbst bei Kindern im Alter von vier bis sieben Jahren verzichten 41 % der Eltern auf eine Kindersicherung. Mit zunehmendem Alter der Kinder sinkt der Einsatz von Schutzmaßnahmen weiter. Bei Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren verwenden nur noch 35 % der Eltern eine Kindersicherung.

Medienkompetenz von Eltern und Kindern

Die Studie hebt hervor, dass 60 % der Eltern regelmäßig mit ihren Kindern über das Thema Internetsicherheit sprechen, insbesondere mit den Acht- bis 14-Jährigen. Vor allem Eltern aus dem Saarland und Mecklenburg-Vorpommern sehen die Notwendigkeit, das Thema frühzeitig zu besprechen, während Eltern in Berlin in dieser Hinsicht am zurückhaltendsten sind. Dennoch gibt es eine Gruppe von Eltern (12 %), die das Thema Internetsicherheit komplett vernachlässigen.

Die Einschätzung der Medienkompetenz der eigenen Kinder variiert. 28 % der Eltern bewerten die Internet- und Medienkompetenz ihrer Kinder als „sehr gut“, insbesondere bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren. Gleichzeitig schätzen 15 % der Eltern die Kompetenzen ihrer Kinder als mittelmäßig ein, was darauf hindeutet, dass es weiterhin Nachholbedarf im Bereich der digitalen Bildung gibt.

Empfehlungen und Maßnahmen

ESET empfiehlt, dass Eltern regelmäßig die Geräte ihrer Kinder überprüfen und auf Kindersicherungsprogramme setzen, um den Zugang zu ungeeigneten Inhalten zu kontrollieren. Ein „Frühjahrsputz“ der installierten Apps und regelmäßige Gespräche über die Gefahren im Internet sind ebenfalls wichtig, um die Sicherheit der Kinder im Netz zu gewährleisten.

Fazit

Die ESET-Studie „Kinder im Netz“ verdeutlicht die Herausforderungen, denen Eltern in der digitalen Welt gegenüberstehen. Kinder nutzen immer früher Smartphones und Tablets, häufig unbeaufsichtigt, was erhebliche Sicherheitsrisiken birgt. Die Sorgen der Eltern drehen sich vor allem um Cybermobbing, nicht-kindgerechte Inhalte und den Kontakt zu Fremden. ESET empfiehlt den verstärkten Einsatz von Kindersicherungen und regelmäßige Gespräche über Internetsicherheit, um die Kinder besser auf die Gefahren des digitalen Raums vorzubereiten.

 



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