Jedes zehnte Kind ist bereits ein App-Messie

Jedes zehnte Kind ist bereits ein App-Messie

ESET

 

Jedes zehnte Kind ist bereits ein App-Messie
Die ESET-Studie „Jedes zehnte Kind ist bereits ein App-Messie“ untersucht das Nutzungsverhalten von Kindern im Umgang mit Apps auf ihren Smartphones und Tablets und beleuchtet die damit verbundenen Sicherheitsrisiken. Die im März 2023 veröffentlichte Studie wurde von YouGov im Auftrag des IT-Sicherheitsunternehmens ESET durchgeführt. Befragt wurden mehr als 2.100 Eltern mit Kindern unter 18 Jahren. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Kinder eine große Anzahl von Apps installiert haben, oft ohne dass diese regelmäßig aktualisiert oder auf ihre Sicherheit überprüft werden. Dies führt zu erheblichen Risiken für die Cybersicherheit.

Zentrale Ergebnisse der Studie

App-Messies: Jedes siebte Kind hortet zu viele Apps

Eines der auffälligsten Ergebnisse der Studie ist, dass viele Kinder zu sogenannte „App-Messies“ werden. Jedes zehnte Kind hat zwischen 51 und 80 Apps auf seinem Smartphone oder Tablet installiert, bei den Sechs- bis Zwölfjährigen ist es sogar jedes siebte. Diese Sammelleidenschaft steigt mit zunehmendem Alter: Bei Teenagern bis 15 Jahren sind 81 bis 100 Apps keine Seltenheit, und bei Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren haben 12 % der Befragten mehr als 100 Apps auf ihren Geräten.

Diese unkontrollierte App-Nutzung birgt erhebliche Sicherheitsrisiken, insbesondere wenn veraltete oder nicht mehr genutzte Apps weiterhin installiert bleiben und nicht regelmäßig aktualisiert werden. Diese Apps können potenzielle Sicherheitslücken enthalten, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können.

Eltern verlieren den Überblick über die App-Nutzung

Ein weiteres beunruhigendes Ergebnis der Studie ist, dass viele Eltern nicht wissen, wie viele Apps ihre Kinder tatsächlich nutzen. Rund ein Viertel der Eltern hat keine genaue Vorstellung davon, wie viele Apps auf den Geräten ihrer Kinder installiert sind. Besonders in der Altersgruppe der 12- bis 18-Jährigen sind mehr als die Hälfte der Eltern unsicher über die genaue Anzahl der genutzten Anwendungen. Dieses Unwissen verstärkt die Gefahr, dass schädliche oder unangemessene Apps unentdeckt bleiben.

Kindertauglichkeit von Apps: Eltern sind besorgt

Neben den Sicherheitsrisiken, die durch veraltete Apps entstehen, sind Eltern auch zunehmend besorgt über die Kindertauglichkeit bestimmter Apps. Besonders Snapchat und Roblox werden von vielen Eltern als nicht kindgerecht angesehen. 76 % der 12- bis 18-Jährigen nutzen Snapchat, während 34 % der Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren Roblox verwenden. Mehr als ein Viertel der Eltern hält Snapchat für ungeeignet, während ein Fünftel Roblox als problematisch empfindet. Ein weiteres Beispiel ist die Plattform Telegram, die von einem Drittel der Eltern als ungeeignet eingestuft wird, obwohl sie bei vielen Kindern sehr beliebt ist.

Sicherheitsmaßnahmen und Bildschirmzeiten

Die Studie zeigt, dass Eltern versuchen, die Sicherheit ihrer Kinder im Netz zu gewährleisten, indem sie Bildschirmzeiten und den Zugang zu Apps begrenzen. Etwa 28 % der Eltern setzen auf klare Regeln und Begrenzungen der Online-Zeiten, insbesondere bei den jüngeren Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren. Eine weitere gängige Sicherheitsmaßnahme besteht darin, regelmäßig den Browserverlauf zu überprüfen und Kinderschutzprogramme zu verwenden. Dennoch gibt jeder siebte Elternteil an, gar keine speziellen Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Bemerkenswert ist, dass ein Großteil der Eltern ihren Kindern hohes Vertrauen entgegenbringt, wenn es um die Einhaltung der vereinbarten Regeln geht. 17 % der Eltern vertrauen darauf, dass ihre Kinder sich an die Abmachungen halten, während 29 % ein mittleres Vertrauen haben. Trotz dieser positiven Einstellung zeigt sich jedoch, dass vor allem jüngere Kinder Schwierigkeiten haben, sich an die Regeln zu halten.

Sicherheitsrisiken durch veraltete Apps

Ein zentrales Problem, das die Studie aufdeckt, ist die Gefahr, die von veralteten und nicht genutzten Apps ausgeht. Diese Anwendungen können nicht nur Sicherheitslücken aufweisen, sondern auch unnötig Speicherplatz belegen und dazu führen, dass die Geräte langsamer werden. ESET empfiehlt deshalb, regelmäßig einen „digitalen Frühjahrsputz“ durchzuführen, bei dem unnötige Apps gelöscht und Sicherheitsupdates eingespielt werden. Zudem sollten Eltern regelmäßig überprüfen, welche Anwendungen ihre Kinder nutzen und wie viel Zeit sie mit diesen verbringen.

Fazit und Empfehlungen

Die ESET-Studie „Jedes zehnte Kind ist bereits ein App-Messie“ verdeutlicht die Notwendigkeit, den App-Gebrauch von Kindern stärker zu überwachen und Sicherheitsrisiken durch veraltete oder ungeeignete Apps zu minimieren. Eltern sollten nicht nur klare Regeln für die App-Nutzung aufstellen, sondern auch regelmäßig die Geräte ihrer Kinder überprüfen und veraltete Anwendungen löschen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Medienkompetenz der Kinder zu fördern und ihnen beizubringen, wie sie sich sicher im Netz bewegen können.

 



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