BSI Lagebericht 2021

BSI Lagebericht 2021

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

 

Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland 2021: Eine umfassende Analyse

BSI Lagebericht 2021
Der Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland 2021, herausgegeben vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), stellt eine detaillierte Analyse der aktuellen Bedrohungslage im Cyber-Raum dar. Der Bericht beleuchtet die Herausforderungen und Bedrohungen, die durch die fortschreitende Digitalisierung und die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie entstanden sind. Zudem werden Maßnahmen und Strategien beschrieben, die das BSI zur Verbesserung der IT-Sicherheit in Deutschland ergriffen hat.

Einleitung: Die wachsende Bedrohungslage

Die IT-Sicherheitslage in Deutschland hat sich im Jahr 2021 weiter verschärft. Dies wird deutlich an der zunehmenden Zahl und Komplexität der Cyber-Angriffe, die sowohl auf private als auch auf staatliche und unternehmerische Systeme abzielen. Der Bericht betont, dass Cyber-Kriminelle immer ausgefeiltere Methoden einsetzen und gezielt Schwachstellen ausnutzen, um maximale Schäden zu verursachen. Besonders bedrohlich sind Angriffe auf kritische Infrastrukturen, wie etwa die Stromversorgung oder das Gesundheitswesen, die das Potenzial haben, weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen zu haben.

Gefährdungslage: Erpressung, Schwachstellen und Pandemiebasierte Angriffe

Ein zentrales Thema des Berichts ist die Ausweitung von Cyber-Erpressungen. Im Berichtszeitraum wurden insbesondere Angriffe durch Ransomware vermehrt registriert. Diese Schadsoftware verschlüsselt Daten und Systeme, um Lösegeld zu erpressen. Besonders besorgniserregend ist die zunehmende Taktik der „Double Extortion“, bei der Angreifer zusätzlich damit drohen, gestohlene Daten zu veröffentlichen, um Druck auf die Opfer auszuüben. Der Bericht zeigt auf, dass im Jahr 2021 täglich rund 394.000 neue Schadprogramm-Varianten auftraten, ein Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Schwachstellen in weitverbreiteter Software, wie zum Beispiel in Microsoft Exchange, haben ebenfalls große Sicherheitsrisiken offengelegt. Die Schwachstellen wurden von Cyber-Kriminellen systematisch ausgenutzt, was das BSI dazu veranlasste, die Situation als extrem kritisch einzustufen.

Die COVID-19-Pandemie hat die IT-Sicherheitslage weiter verschärft, da die Verlagerung vieler Geschäftsprozesse in den digitalen Raum die Angriffsflächen vergrößert hat. Phishing-Angriffe, die die Pandemie thematisieren, und die erhöhte Nutzung von Remote-Zugängen und Videokonferenzsystemen haben zu einer zusätzlichen Bedrohung beigetragen.

Maßnahmen und Strategien des BSI

Das BSI hat auf die verschärfte Bedrohungslage mit einer Reihe von Maßnahmen reagiert, die darauf abzielen, die IT-Sicherheit in Deutschland zu verbessern. Ein zentrales Element ist das IT-Sicherheitsgesetz 2.0, das 2021 verabschiedet wurde. Es stärkt die Rolle des BSI als zentrale Cyber-Sicherheitsbehörde und erweitert dessen Kompetenzen bei der Erkennung und Abwehr von Cyber-Angriffen. Zudem fördert das Gesetz den digitalen Verbraucherschutz und erhöht die Sicherheit von Unternehmen.

Ein weiteres wichtiges Instrument ist die Cybersicherheitsstrategie 2021, die unter Einbeziehung von Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt wurde. Diese Strategie zielt darauf ab, die IT-Sicherheitsstandards in Deutschland weiter zu erhöhen und eine robuste digitale Infrastruktur zu gewährleisten.

Das BSI hat außerdem spezielle Maßnahmen zur Sicherung von Remote-Arbeitsplätzen ergriffen, die während der Pandemie vermehrt genutzt wurden. Dazu gehören Empfehlungen für den sicheren Einsatz von VPN und Videokonferenzsystemen sowie Schulungen zur Sensibilisierung der Mitarbeiter für Cyber-Risiken.

Ausblick und zukünftige Herausforderungen

Der Lagebericht endet mit einer Einschätzung der zukünftigen Herausforderungen im Bereich der IT-Sicherheit. Die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Abhängigkeit von IT-Systemen werden die Bedrohungslage weiter verschärfen. Das BSI plant daher, seine Maßnahmen und Strategien kontinuierlich anzupassen und zu erweitern, um der dynamischen Bedrohungslage gerecht zu werden.

Besonders im Fokus steht dabei die Sicherung kritischer Infrastrukturen und die Abwehr von Cyber-Angriffen, die massive gesellschaftliche Auswirkungen haben könnten. Die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erkennung und Abwehr von Cyber-Bedrohungen werden als Schlüssel für eine sichere digitale Zukunft gesehen.

Fazit

Der Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland 2021 zeigt eindrücklich, dass die Bedrohungslage im Cyber-Raum ernst und komplex ist. Die zunehmende Anzahl an Cyber-Angriffen und die ausgefeilten Methoden der Angreifer stellen eine große Herausforderung für die IT-Sicherheit dar. Das BSI hat durch gezielte Maßnahmen und die Verabschiedung des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 wichtige Schritte unternommen, um die digitale Sicherheit in Deutschland zu erhöhen. Dennoch bleibt die IT-Sicherheitslage angespannt, und es bedarf kontinuierlicher Anstrengungen, um die digitale Zukunft sicher zu gestalten.

 

 



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