Bitkom-Studie zum Wirtschaftsschutz 2024

Bitkom

Die Bitkom-Studie zum Wirtschaftsschutz 2024 liefert umfassende Einblicke in die Bedrohungslage von Unternehmen in Deutschland durch analoge und digitale Angriffe. Laut der Studie fühlen sich sieben von zehn Unternehmen stark durch solche Angriffe, einschließlich Datendiebstahl, Industriespionage und Sabotage, bedroht. Dies zeigt, dass die Sorge vor Cyberkriminalität und deren Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit kontinuierlich zunimmt.

Bedrohung durch Angriffe

Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Anzahl der Unternehmen, die in den letzten 12 Monaten von Angriffen betroffen waren, gestiegen. 53 % der befragten Unternehmen gaben an, dass sie in diesem Zeitraum Opfer von Diebstahl, Industriespionage oder Sabotage wurden. Die Studie dokumentiert einen Anstieg der Betroffenheit im Zeitverlauf: Während im Jahr 2017 noch 26 % betroffen waren, stieg dieser Wert bis 2024 auf 53 %. Dies verdeutlicht die Zunahme der Angriffe und den damit verbundenen Risiken für die Unternehmen.

Wirtschaftliche Schäden

Die finanziellen Schäden durch solche Angriffe sind erheblich und belaufen sich im Jahr 2024 auf insgesamt 266,6 Milliarden Euro. Die Hauptursachen für diese Schäden sind der Ausfall, Diebstahl oder die Schädigung von Informations- und Produktionssystemen, die mit 54,5 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Weitere Kosten entstehen durch Rechtsstreitigkeiten, Umsatzverluste durch Plagiate und verschiedene Maßnahmen zur Schadensbegrenzung. Insbesondere die Kosten für Rechtsstreitigkeiten stiegen von 29,8 Milliarden Euro im Vorjahr auf 53,1 Milliarden Euro.

Tätergruppen

Die Studie identifiziert die Tätergruppen, die für die Angriffe verantwortlich sind. Organisierte Kriminalität und ausländische Nachrichtendienste stellen eine bedeutende Bedrohung dar. Unternehmen berichteten, dass Angriffe häufig aus Ländern wie China und Russland stammen. In der Befragung gaben 45 % der Unternehmen an, dass die Angriffe aus China und 39 % aus Russland ausgehen. Diese internationalen Bedrohungen unterstreichen die Notwendigkeit eines globalen Ansatzes zur Cyber-Sicherheit.

Digitaler und analoger Diebstahl

Die Art der Angriffe hat sich ebenfalls verändert. Während der digitale Diebstahl von Geschäftsdaten überwiegt, nehmen auch analoge Angriffe zu. 74 % der befragten Unternehmen berichteten über digitalen Diebstahl, während 28 % angaben, auch von physischen Diebstählen betroffen zu sein. Zu den gestohlenen Daten zählen vor allem Kunden- und Mitarbeiterdaten, Zugangsdaten sowie geistiges Eigentum.

Lieferkettenrisiken

Ein weiterer zentraler Punkt der Studie ist die Gefährdung durch Zulieferer. 13 % der Unternehmen, die mit Zulieferern zusammenarbeiten, berichten von Vorfällen bei diesen, die negative Auswirkungen auf die eigenen Geschäftstätigkeiten hatten, darunter Produktionsausfälle und Lieferengpässe. Nur 37 % der Unternehmen haben einen Notfallplan für Sicherheitsvorfälle in der Lieferkette, was auf ein großes Risiko hindeutet, da viele Unternehmen sich der Gefahren innerhalb ihrer Lieferketten nicht ausreichend bewusst sind.

Zukünftige Entwicklungen

Die Studie prognostiziert eine massive Zunahme der Cyberangriffe in den kommenden 12 Monaten. 70 % der Unternehmen erwarten, dass die Bedrohungslage durch Cyberangriffe zunehmen wird. Ransomware-Angriffe, die bereits 26 % der Unternehmen geschädigt haben, sind besonders besorgniserregend. Unternehmen sind sich zunehmend der Gefahren bewusst und investieren mehr in IT-Sicherheitsmaßnahmen. Der Anteil des Budgets für IT-Sicherheit am Gesamt-IT-Budget ist auf durchschnittlich 17 % gestiegen, was auf ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung der Cyber-Sicherheit hinweist.

Fazit

Die Bitkom-Studie zum Wirtschaftsschutz 2024 zeigt eindringlich, dass Unternehmen in Deutschland zunehmend durch Cyberangriffe bedroht sind. Die finanziellen Auswirkungen dieser Angriffe sind gravierend, und es ist klar, dass sowohl digitale als auch analoge Angriffe an Bedeutung gewinnen. Die Notwendigkeit, in Cyber-Sicherheitsmaßnahmen zu investieren, wird immer dringlicher, um die Unternehmen vor den vielfältigen Bedrohungen der modernen Zeit zu schützen. Die Studie bietet wertvolle Erkenntnisse für Unternehmen, um ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken und anzupassen, um den Herausforderungen der digitalen Welt gewachsen zu sein.

 



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